Bahn verbessert Zuganschlüsse

Von Werner Rost
 Foto: red

Vom Fahrplanwechsel am 10. Dezember profitieren nicht nur die Fernreisenden auf der neuen ICE-Strecke über Erfurt von bis zu zwei Stunden kürzeren Reisezeiten nach Berlin. Auch die Fahrgäste in den oberfränkischen Regionalzügen von DB Regio und den Privatbahnen müssen auf einigen Verbindungen weniger oft umsteigen und haben zudem sichere Anschlüsse.

 
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Gerd Schörner, der regionale Bahnchef für die Express-Linien in Nordostbayern, hat am Mittwoch in einer Pressekonferenz die wichtigsten Veränderungen vorgestellt. „Das ist der größte Fahrplanwechsel in der Geschichte der Eisenbahn in Deutschland“, betonte Schörner.

Bundesweit seien 40 Prozent aller ICE-Linien für die Inbetriebnahme des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit VDE 8.1 Ebensfeld-Erfurt angepasst worden. An der Abstimmung der Regionalzugfahrpläne habe die Bahn in Zusammenarbeit mit den Bestellern der Nahverkehrszüge zwei bis drei Jahre gefeilt.

Der regionale Bahnchef verspricht erhebliche Verbesserungen für die meisten Fahrgäste in Oberfranken. Für 95 Prozent der Kunden bringe der neue Fahrplan deutliche Vorteile. Für knapp fünf Prozent, räumte er ein, verschlechtere sich das Angebot punktuell.

 

Das sind die grundlegenden Fahrplananpassungen

 

Nürnberg-Coburg-Sonneberg

Im elektrischen Netz des Franken-Thüringen-Expresses (FTX) bestellt der Freistaat über die landeseigene Bayerische Eisenbahngesellschaft neun Regionalexpress(RE)-Zugpaare, die zwischen Ebensfeld und Coburg auf der Neubaustrecke fahren. Die Doppelstockzüge bieten 500 Sitzplätze und einen großen Bereich für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen. Von Coburg aus erreicht man Bamberg in 23 Minuten. Von Coburg nach Nürnberg sind es 70 Minuten – eine halbe Stunde weniger als bisher.

 

Bamberg-Nürnberg

Mit den Doppelstockzügen der neuen RE-Linie erhöht sich das Gesamtangebot zwischen den beiden Bahnknoten werktags von 25 auf 30 RE-Verbindungen. Durch die Doppelstockzüge und längere Fahrzeugeinheiten bei den anderen RE-Fahrten stehen auf der Bahnstrecke mit dem größten Fahrgastaufkommen in Bayern deutlich mehr Sitzplätze zur Verfügung.

 

Hof/Bayreuth-Bamberg-Würzburg-Frankfurt

Die RE-Züge des Main-Saale-Expresses ab Hof und Bayreuth erreichen alle zwei Stunden umsteigefrei den ICE-Bahnhof Bamberg. Um die Reisezeiten nach Bamberg verkürzen zu können, tauscht die Bahn die Dieselfahrzeuge. Künftig fahren die Neigetechnikzüge VT 612 mit bis zu Tempo 160 nach Bamberg, wo man nicht nur die ICE-Züge nach Berlin und München erreicht, sondern auch den Main-Spessart-Express von Bamberg über Würzburg nach Frankfurt.

Somit erreicht man ab Hof oder Bayreuth alle zwei Stunden mit nur einmal Umsteigen Frankfurt. In der Stunde dazwischen setzt DB Regio die Niederflurzüge vom Typ „Walfisch“ (Baureihe VT 641) von Hof und Bayreuth nach Lichtenfels ein. Dort besteht Anschluss zu den FTX-Niederflurzügen über Bamberg nach Nürnberg. Weil diese FTX-Züge künftig auch in Küps, Redwitz, Hochstadt, Grub, Zapfendorf und Breitengüßbach (mit Anschluss nach Ebern) halten, erreichen sie Bamberg später. Somit entfallen in dieser Zeitlage alle zwei Stunden die bisherigen Umsteige-RE-Verbindungen nach Würzburg.

Man kann in Bamberg zwar auf eine Regionalbahn (RB) umsteigen, fährt damit jedoch eine halbe Stunde länger bis Würzburg.

 

Nürnberg-Bayreuth/Marktredwitz-Hof-Dresden

Die RE-Züge auf der Franken-Sachsen-Magistrale erreichen Hof künftig früher. Beim Umsteigen am selben Bahnsteig in Hof zu den RE-Zügen von und nach Dresden verlängert sich die Übergangszeit von bislang teilweise nur drei bis vier Minuten auf zwölf Minuten. Bahnchef Schörner spricht von einer deutlichen „Stabilisierung des Bahnknotens Hof“. Auf den Linienast über Marktredwitz entfallen am RE-Halt Kirchenlaibach die Anschlüsse zu den Agilis-Zügen von und nach Bayreuth. Als Alternative gibt es die Agilis-Züge zwischen Bayreuth und Hof.

 

Agilis-Dieselnetz-Oberfranken

 Bei der Privatbahn enden die Züge ab Bad Rodach in Coburg, wobei die Fahrzeiten auf die drei ICE-Zugpaare abgestimmt sind. Die Agilis-Züge von Bad Steben fahren künftig stündlich über Hof nach Kirchenlaibach und alle zwei Stunden weiter über Bayreuth nach Coburg.