A9: Reisebus in Flammen, offenbar 18 Tote

Von Moritz Kircher

Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich auf der A9 zwischen Münchberg und Gefrees ereignet. Nach Angaben der Polizei ist dabei ein Reisebus in Flammen aufgegangen. Neuesten Angaben zufolge hat es 18 Tote gegeben. Der verunglückte Bus soll aus Dresden kommen. Die Polizei meldet, dass die Autobahn in Fahrtrichtung Süden wahrscheinlich den ganzen Tag gesperrt sein wird. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt machen sich vor Ort ein Bild vom Geschehen.

 
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Die Ereignisse und Informationen, die bis zum Mittag vorlagen, gibt es hier im Artikel. Alles, was ab jetzt über den Unfall bekannt wird, lesen Sie chronologisch in unserem Liveblog.


"Wir gehen von mehreren Schwerverletzten aus", sagte eine Polizeisprecherin gut eine Stunde nach dem Unfall, der sich am Montagmorgen um kurz nach 7 Uhr ereignet hat. Erst nach und nach kristallisiert sich das ganze Ausmaß heraus. Bei dem Unfall hat es Tote gegeben. Die Polizei sprach in einer ersten Pressemeldung von 17 Vermissten. Die Frankenpost meldet 18 Tote. Unter den Toten soll sich auch der Fahrer des Reisebusses befinden. Die Businsassen sollen zwischen 41 und 86 Jahren alt sein.

Polizei bestätigt Tote

Dass es Tote gegeben hat, bestätigt nun auch die Polizei ganz offiziell. Über die Zahl schweigt sich das Polizeipräsidium Oberfranken in seiner jüngsten Pressemeldung allerdings noch aus.

Der Unfall passierte, weil ein Reisebus aus Dresden auf einen langsam fahrenden Sattelzug aufgefahren ist. Die zum Teil lebensbedrohlich Verletzten sind in umliegende Krankenhäuser transportiert worden. In einer Pressemeldung der Polizei heißt es: "Die verbleibenden Personen dürften wohl in dem brennenden Reisebus ums Leben gekommen sein."

Reisegruppe aus der Lausitz

Nach und nach sickern Informationen über die Herkunft des Busses durch. Es soll sich um ein Fahrzeug eines deutschen Reiseunternehmens handeln. Die Frankenpost meldet, dass der Bus aus Dresden kam.

Quelle: BR.de

Die Bild-Zeitung meldet, bei den Insassen handele es sich um eine Reisegruppe aus der Lausitz - vorwiegend Rentner. Sie sollen laut Frankenpost auf dem Weg an den Gardasee gewesen sein.

Ein völlig ausgebrannter Bus

Am Unfallort stiegen Rauchschwaden auf. Der Reisebus ist bei dem Unfall in Flammen aufgegangen, wie die Polizei in einer ersten Pressemeldung mitteilt. Erste Bilder vom Unfallort zeigen einen völlig ausgebrannten Bus, der auf dem Seitenstreifen steht. Der Lastwagen, auf den der Bus aufgefahren war, hatte nach ersten Informationen Kissen und Betten geladen. Die Polizei sagt, dass er umgehend Feuer gefangen habe.

Die Rettungskräfte waren mit vier Hubschraubern vor Ort, um die zum Teil lebensbedrohlich verletzten Menschen abzutransportieren. Die Rettungsleitstelle Hochfranken in Hof teilte auf Kurier-Anfrage mit, dass die Verletzten Kliniken in einem Radius von 150 Kilometern gebracht wurden - nach Kurier-Informationen auch nach Bayreuth, wo besonders schwere Fälle behandelt werden können.

Kaum noch Hoffnung für die Vermissten

Der Unfall ereignete sich um kurz nach 7 Uhr. Kurz darauf stand der mit 46 Fahrgästen und zwei Fahrern besetzte Bus in Flammen.

Die Polizei teilte zunächst mit, der Verbleib der weiteren Businsassen sei Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen vor Ort. Der Nachrichtensender n-tv meldete später, dass 17 Menschen vermisst seien. Laut Polizeisprecher Jürgen Stadter gebe es "nur noch ein Fünkchen Hoffnung", dass sich der ein oder andere Vermisste - möglicherweise im Schockzustand - noch außerhalb des Busses an der Unfallstelle befinde.

Beide Fahrtrichtungen gesperrt, lange Staus

Die Autobahn wurde in beiden Fahrrichtungen komplett gesperrt. Es bilden sich lange Staus. Der Unfall ereignete sich in Fahrtrichtung Nürnberg auf der Höhe von Stammbach. In Fahrtrichtung Süden wird die Autobahn nach Polizeiangaben wahrscheinlich den ganzen Tag gesperrt bleiben.

Rufnummer für besorgte Angehörige

Nach dem schweren Busunfall ist eine zentrale Telefonnummer für besorgte Angehörige eingerichtet worden. Unter der Rufnummer 0800 / 7766350 können sie sich an die Gemeinsame Auskunfts- und Vermisstenstelle wenden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Auch Zeugen könnten sich hier melden.

Aktuelle Mitteilungen verbreitet die Polizei Oberfranken über ihren Twitter-Account @PolizeiOFR.

Minister Herrmann und Dobrindt an der Unfallstelle

Aktuell informiert das bayerische Innenministerium, dass der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sich an der Unfallstelle einfinden werden. Sie wollen sich gegen Mittag vor Ort selbst ein Bild von den Ereignissen machen.

Bilder