Unternehmer sammeln 1600 Unterschriften gegen die Pläne der Stadt in der Straße Am Sendelbach 1600 Unterschriften gegen Abbiegeverbot

Von Thorsten Gütling
Sammeln Unterschriften gegen das geplante Abbiegeverbot in die Straße Am Sendelbach: Georg Fischer, Tobias Nicklas und Claus-Dieter Vogel (von links). Foto: Andreas Harbach Foto: red

1600 Unterschriften in 14 Tagen sind zusammengekommen. Die Listen, die in der vergangenen Woche in Geschäften des Rotmaincenters auslagen noch nicht dazu gezählt. Etwa 730 Unterschriften, also ein Prozent der Bürger Bayreuths, würden genügen um das, was die Unterschriftensammler als „Witz in Dosen“ bezeichnen, zu verhindern: den Plan, dass künftig keine Autos mehr vom Hohenzollernring in die Straße Am Sendelbach abbiegen dürfen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das hat der Bauausschuss beschlossen. Mit einem sogenannten Bürgerantrag wollen drei Unternehmer den Stadtrat dazu verpflichten, die Entscheidung des Bauausschusses noch einmal zu überdenken.

 

Lesen sie auch:

 

Die drei Unternehmer, das sind Tobias Niklas vom Gesundheitscenter Niklas, Georg Fischer von der Glaserei Sturm und Claus-Dieter Vogel vom Versicherungsbüro Vogel. Sie finden: Das, was der Stadtverwaltung und einer Mehrheit im Bauausschuss zufolge die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern steigern soll, sei in Wirklichkeit lebensgefährlich. Und zwar aus gleich vier Gründen:

Erstens: Wenn die Straße Am Sendelbach künftig eher einem Radweg als einer Straße gleiche, dann kämen die Radfahrer an den Überweg vor der Glaserei Sturm mit höherer Geschwindigkeit als derzeit angefahren. Und könnten, weil Autofahrer regelmäßig bei rot über die Kreuzung führen, leicht von einem Auto erfasst werden.

Zweitens: Die Sicherheit in der Straße Am Sendelbach sei eine trügerische. Weil durch die scheinbare Verkehrsberuhigung von der Gefahr abgelenkt würde, die durch Autos drohe, die aus der Tiefgarage ausführen.

Drittens: Sollte die Zufahrt zum Parkplatz Am Sendelbach und zur Tiefgarage des Rotmaincenters künftig nur noch über die Kulmbacher Straße erfolgen, würde die Situation für Radfahrer dort, wo sie heute schon ohne Querungshilfe an einer schwer einsehbaren Brücke über die Straße müssten, noch gefährlicher.

Viertens: Würden die Radfahrer, so sich die Straße Am Sendelbach zum offiziellen Einfallstor aus Richtung Meyernberg und dem westlichen Landkreis entwickeln würde, auch immer häufiger dort fahren, wo es verboten ist: Auf dem Gehweg vor dem Rotmaincenter nämlich und zwar immer dann, wenn die Ampelschaltung vor der Glaserei Sturm auf Rot schalte und die Radfahrer statt zu warten in Richtung Mühltürlein weiterführen.

Die Unternehmer sagen, sie könnten ein Vielfaches der Unterschriften sammeln, wenn es nötig wäre. Die Bürger hätten die Infostände aktiv aufgesucht. Weil es eben nicht nur um eine Straße gehe, die eine Handvoll Anlieger betreffe, sondern um einen Verkehrsknotenpunkt. Und der würde, ganz ohne Not, zur Problemstelle gemacht. Am 9. März wollen Niklas, Fischer und Vogel die Unterschriften an Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe übergeben.

Die Argumente der Stadträte

Als richtungsweisend hatte im November vergangenen Jahres eine Mehrheit im Bauausschuss die Pläne der Verwaltung bezeichnet. Zum ersten Mal habe die Stadt eine Entscheidung zugunsten der Radfahrer und zu Lasten der Autofahrer getroffen, hieß es. Ziel sollte es sein, Radfahrer in der Straße Am Sendelbach vor Gegenverkehr und Fußgänger an der Ampel vor der Glaserei Sturm vor abbiegenden Fahrzeugen zu schützen. Einzig die CSU-Fraktion stimmte geschlossen gegen die Pläne und verwies darauf, dass die Kulmbacher Straße für den dadurch entstehenden Mehrverkehr nicht ausgelegt sei. Dem widersprach Stadtbaureferentin Urte Kelm. Die Pläne seien von einem externen Sachverständigen geprüft und für machbar befunden.

Bilder