War die starke Nachfrage für die Bundesliga-Heimspiele durchaus zu erwarten gewesen, so war der „Run auf die Champions-League-Tickets“ eher eine Reise ins Ungewisse. Doch auch hier sei die Nachfrage enorm. 1100 aller Dauerkarten-Inhaber für Bundesliga-Heimspiele haben auch eine Champions-League-Dauerkarte gelöst. „Das ist stark, überraschend stark und gibt uns natürlich Planungssicherheit“, sagt Galewski, der sich aktuell eher mit einem Luxusproblem herumzuschlagen hat: „Wir stoßen mit der Kapazität an unsere Grenzen. Wir können die Nachfrage besonders für die Plätze der hohen Kategorien gar nicht mehr bedienen.“
Dieses Problem haben die Bayreuth Tigers im heimischen Kunsteisstadion zwar nicht, aber auch hier ist man mehr als nur zufrieden mit dem Stand des Dauerkarten-Verkaufs. „Aktuell stehen wir bei 720, glauben aber, dass wir die 750 noch knacken können“, sagt Geschäftsführer Matthias Wendel und ist „hellauf begeistert“ ob der jetzt schon übertroffenen Erwartungen. „Im letzten Jahr waren es 800, das war aber unser erstes DEL2 Jahr, in diesem Jahr haben wir mit 600 bis 650 gerechnet. Und sind nun natürlich happy, dass wir die 700-Grenze schon geknackt haben.“
Schnittmengen der Fankreise eher klein
Dass seine Tigers unter den Erfolgen und damit dem Zuspruch von Medi und der SpVgg leiden könnten, glaubt Matthias Wendel nicht: „Da sind die Schnittmengen einfach zu gering, als dass sie eine Rolle spielen können. Vielmehr glaube ich, dass von einem Boom – unabhängig in welcher Sportart – alle Bayreuther profitieren werden.“
Ähnlich sieht es auch Christian Höreth. Dass sich die vier großen Bayreuther Sportarten – er nennt explizit auch die Handballer von Haspo – in punkto Zuschauerzuspruch kannibalisieren, hält auch der SpVgg-Geschäftsführer für ausgeschlossen. „Unsere Schnittmenge mit den Fans der Tigers ist sicher am größten. Und natürlich spielt es uns schon ein bisschen in die Karten, dass zur Zeit außer Fußball nichts läuft, denn es gibt schon den einen oder anderen Neugieren, der zu uns kommt. Grundsätzlich aber tun wir uns da nicht weh.“ Vielmehr zeige der insgesamt große Zuspruch das Potenzial in der Stadt: „Bayreuth ist eben nicht nur Uni- und Kulturstadt, sondern vor allem Sportstadt. Die Sportfans sind eine nicht zu unterschätzende Macht.“