In den vier Jahren seit Günther Wenzels plötzlichem Tod, sagt Drechsel, sei in ihm der Wunsch gereift, den Betrieb zu verkleinern. Wieder mehr zu schrauben. Die Schrauberei sei seit Kindesbeinen seine Leidenschaft. Ans Aufhören, sagt er, denkt er eh nicht. „Bis 70, wenn ich gesund bleibe, vielleicht auch länger“, will er auf jeden Fall an Motorrädern arbeiten. „Wenn man dem Wolfgang seine Werkstatt wegnehmen würde, würde er krank werden“, ergänzt seine Frau. „Der kann im Urlaub nur einen Tag am Strand liegen. Am nächsten Tag muss er gleich wieder irgendeinen Bootsmotor oder sonst was reparieren.“
Zur Verkleinerung des Betriebs gehört auch, dass Drewe kein BMW-Vertragshändler mehr ist. Der Vertrag ist Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Drewe passte optisch nicht mehr ins Konzept der Marke. „Am liebsten hätte man bei BMW gesehen, wenn wir auf der grünen Wiese neu gebaut hätten“, sagt Angelika Drechsel. „Und wenn wir hier hätten bleiben wollen – mit BMW –, hätten wir mindestens 200 000 Euro investieren müssen, um ins Erscheinungsbild zu passen“, sagt Wolfgang Drechsel. „Eine Garantie, dass wir nicht in fünf Jahren wieder umbauen müssen, hätten wir aber nicht gehabt.“ Deshalb kann Drewe jetzt in den kommenden zwei Jahren für BMW noch Service- und Garantiearbeiten machen, danach nur noch Service.
Das Drewe-Gebäude, das Angelika Drechsel und der Witwe von Günther Wenzel gehört, soll nach Möglichkeit im Sommer verkauft werden, wenn der Umzug über den Hof abgeschlossen ist. 1400 Quadratmeter Grund am Hohenzollernring. Was dort entsteht – Drechsel hat noch keine Vorstellung. Ein Makler soll sich um den Verkauf kümmern, sagt er. Möglich ist dort allerdings so gut wie alles, sagt Kerstin Dettlaff-Mayer, die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt. „Das ist Mischgebiet. Wohnen, Büro, Gastronomie, nicht störendes Gewerbe – dort könnte alles gebaut werden.“ Und sie fügt eine Frage an: „Ich bin neugierig: Macht der echt zu?“