1999 ging alles los, gleich im Gründungsjahr des Vereins sollte ein Fest steigen. Doch nur Bratwürste und Steaks auf den Grill zu legen, so wie es alle machen, das war dem Gründungsvorsitzenden Alfred Gilka-Bötzow zu langweilig. Schließlich sollten auch Gäste von außerhalb angelockt werden. Seine Idee mit dem Knoblauch schlug ein. Zwar waren die Anfänge klein, doch mittlerweile pilgern jedes Jahr im Schnitt mehr als 600 Gäste in den Ort mit seinen selber nur gut 500 Einwohnern.
Bis aus Nürnberg
Gäste aus nah und fern - der etwas abgedroschene Satz hat hier seine Berechtigung. "Viele kommen aus den umliegenden Ortschaften und Bayreuth", sagt Wolfgang Schneider, und Gerald Schreiner ergänzt: "Aber auch Marktredwitz, Wunsiedel oder sogar Nürnberg sind vertreten. Manche Einheimische laden extra zum Knoblauchfest Freunde und Verwandte von weit her ein."
65 Helfer
Das Fest ist seit langem Kult, sagen die beiden stolz. Da stört es die Gäste auch nicht, dass sie für das Essen etwas länger anstehen müssen. Das lasse sich angesichts der Örtlichkeit nicht vermeiden, obwohl insgesamt bis zu 65 fleißige Helfer im Einsatz sind, von denen rund 20 von Anfang an dabei sind. Unterstützt werden sie von der Gemeinde und der Feuerwehr.
Vergrößerung nicht geplant
"Damit sind wir organisatorisch an unseren Grenzen, obwohl alle Abläufe nach all den Jahren optimiert sind", sagt Wolfgang Schneider, der das Amt des Vorsitzenden 2015 vom heutigen Ehrenvorsitzenden Walter Kremnitz übernommen hat. Man habe zwar schon mal an eine Vergrößerung gedacht. "Aber letztlich haben wir uns dafür entschieden, den überschaubaren Charakter nicht ändern zu wollen."
40 Kilo Zaziki
Und was gibt's jetzt zu essen? Gyros, Ćevapčići und Spießbraten, die ein Metzger zum Teil frisch vor Ort zubereitet. Dazu verschiedenste selbst gemachte Salate. Und natürlich - jede Menge Knoblauch. Mehr als fünf Kilo davon werden verarbeitet. "Vor allem von den Frauen, da gibt es richtige Spezialistinnen", sagt Wolfgang Schneider. Sie machen Knoblauchsoße, Knoblauchbutter oder sage und schreibe gut 40 Kilo Zaziki. Ein Renner ist seit einigen Jahren auch eine frittierte Zwiebelrose - natürlich mit Knoblauchsoße. Was nicht selbst gemacht wird, kommt zumindest aus der Region, betont Wolfgang Schneider. Brot aus Buchau, Säfte aus Lehen, Bier aus Breitenlesau.
Geld für Geräte
Reichtümer häufen sie durch das Fest beim Obst- und Gartenbauverein nicht an. "Aber es bleibt schon was hängen, das Fest ist unsere wesentliche Einnahmequelle", sagt Kassier und Gründungsmitglied Gerald Schreiner. Das Geld werde etwa für die Anschaffung von Gartengeräten genutzt.
Ach ja, es gibt auch etwas ganz ohne Knoblauch zu essen - die Nachspeisen. Vampire werden aber wohl auch die nicht anlocken.