Projekte mit der Industrie
Auf solchen und anderen Gebieten arbeite der Lehrstuhl Konstruktionslehre und CAD mit regionalen Unternehmen wie Frankia, Lamilux oder Rehau ebenso zusammen wie mit bekannten Konzernen – etwa Siemens oder ZF. Die Forscher helfen, Castorbehälter einer Schweizer Firma sicher zu machen, aber auch dabei, die Lebensdauer von Getrieben in Windkrafträdern möglichst exakt zu berechnen, um Wartungskosten zu optimierten. Im laufenden Jahr hätten zehn größere und etwa 50 kleinere Projekte ein Volumen von etwa zwei Millionen Euro, sagt Hackenschmidt. Hinzu kämen Kooperationen mit renommierten Hochschulen wie etwa der TU München oder der RWTH Aachen.
Das Schnittstellenproblem
Und wo liegen die Probleme der neuen Techniken? Da nennt Hackenschmidt vor allem das so genannte Schnittstellenproblem. Soll heißen, CAD-Programme verschiedener Hersteller sind nicht miteinander kompatibel, weil diese ihr Know-how schützen und Kunden an sich binden wollen. Mit teils skurrilen Folgen. Wenn etwa bei der Konstruktion von Gebäuden die verschiedenen Gewerke ihre Daten nicht austauschen können. Wenn Autozulieferer gleiche Teile für verschiedene Hersteller jedes Mal neu konstruieren, weil diese unterschiedliche Systeme nutzen.
Dreistelliger Millionenschaden
Ein prominenter Schadensfall sei der Airbus A 350, bei dem mit zwei verschiedenen Programmen konstruiert worden sei, so Hackenschmidt. Mit der Folge, dass die Verkabelung nicht passte. Folge: Ein Jahr Verzögerung und ein Schaden im dreistelligen Millionenbereich. Ein Unding, denn Projekte würden immer größer und die Zusammenarbeit immer internationaler.