Zugang nicht mehr möglich: Herbert Rosemann kritisiert Info-Politik der Stadt Pegnitz bei B-2-Sanierung Und plötzlich ist da ein Bauzaun

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Fühlen sich schlecht informiert, halten die Baumaßnahme jedoch für absolut notwendig: Sigi Lang (links) und Herbert Rosemann, dem der Zugang zu seinem Geschäft auf „normalem“ Weg verwehrt blieb. Foto: Ralf Münch Foto: red

Das hatte sich Herbert Rosemann so nicht vorgestellt: Da kommt er aus dem Urlaub zurück und will in sein Antiquitätengeschäft in der Nürnberger Straße - und kann nicht. Weil da ein Baustellengitter den Zugang versperrt. Die Baustelle an sich ist es nicht, die ihn stört. Was ihn aber richtig ärgert, ist die Informationspolitik der Stadt. Die sieht wiederum die Baufirma in der Pflicht.

 
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Darauf legt Rosemann Wert: „Die Sanierung der B 2 muss sein, die ist überfällig.“ Schon allein mit Blick auf die Spurrillen, „bei Regen wurden die angrenzenden Häuser vollgespritzt, von den Fußgängern will ich gar nicht reden“. Was ihm fehlt, ist die Kenntnis darüber, was da wann und warum passiert. So sei von einem Aufbaggern des Gehsteigs im Umfeld seines Geschäfts nie die Rede gewesen.

Da muss mehr kommen

Und es genüge eben nicht, über die Medien zu Informationsveranstaltungen einzuladen, „ich habe das jedenfalls nicht mitbekommen“. Er erwarte da schon, dass in seinem Briefkasten ein Wurfzettel landet, mit dem auf solche Termine hingewiesen wird. Und zwar während der gesamten Bauphase. Schließlich fänden ja regelmäßig Baustellenbesprechungen statt, nach denen bekannt ist, was in der Folgewoche geschehe und welche Auswirkungen das auf die Anlieger hat.

Anfrage blieb unbeantwortet

In der heutigen Zeit sollte ein solches Informationsmanagement ein Selbstläufer sein: „Das ist schnell verfasst, wird 200-mal durch den Kopierer gejagt und schon ist das erledigt.“ Was ihn vor allem aufregt: Schon am 8. Mai habe er eine Anfrage an die Stadt geschickt mit der Bitte um Auskunft zu den Folgen der Straßensanierung. Eine Antwort des Bürgermeisters habe er erst erhalten, als der Kurier im Rathaus nachhakte. Zwar sei spät besser als gar nicht, „aber jetzt hilft mir das auch nichts mehr“.

Bürgermeister verweist auf Veröffentlichungen

Bürgermeister Uwe Raab bezieht sich auf zwei Informationsveranstaltungen zu diesem Thema sowie „entsprechenden Veröffentlichungen“. Dabei sei stets darauf hingewiesen worden, „dass es während der Bauphase zu Einschränkungen kommen kann“. Um diese jedoch so gering als möglich zu halten, habe die Baufirma die Anweisung, zwei bis drei Tage vor Aufgrabungsarbeiten vor den Privatgrundstücken die Grundstückseigentümer davon zu unterrichten „und einen zwingend erforderlichen Zugang zeitlich abzustimmen und zu ermöglichen“. Wenn das hier nicht erfolgt sei, „so bitten wir diesen Vorfall zu entschuldigen“.

Baufirma jederzeit ansprechbar

Die Baufirma stehe für Rückfragen jederzeit zur Verfügung und habe „extra deshalb am ehemaligen PPP-Gelände ihr Baustellenquartier bezogen“. Und, so Raab: „Die Baufirma wurde noch einmal angewiesen, die betroffenen Anlieger künftig frühzeitig zu informieren.“

Die Sache mit den Lastern

Auch Sigi Lang, Inhaber des benachbarten Fliesengeschäfts Ceramicasa, fühlt sich schlecht informiert. Aber auch er sagt, an der Baustelle komme man nicht vorbei. Und, noch ein Aber: Er lobt ausdrücklich die Kooperationsbereitschaft der Baufirma und deren Mitarbeiter. Bekommt er doch nahezu wöchentlich Materiallieferungen aus Italien. Termingebundene Lieferungen, „auf die die Kunden warten“. Und die kommen mit großen Lastern.

Lob für die Arbeiter vor Ort

Doch das klappt: Mal habe die Firma mit dem Baggern aufgehört, um dem Brummi Platz zu machen, in einem anderen Fall stand das Angebot – sollte das Lastwagen weiter weg parken müssen –, die Lieferung per Radlader ins Geschäft zu transportieren. „Das funktioniert wirklich prima, die sind da sehr kooperativ“, sagt Lang. Und ist guter Dinge: „Bei uns ist die Baustelle ja bald vorbei.“

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