Young Volleys gehen in Bamberg leer aus

Von Jürgen Schott

Den Platz auf dem Thron der besten oberfränkischen Damen-Volleyballmannschaft müssen sich die N.H. Young Volleys mit den "Ballarinas" aus Bamberg teilen. Das Team aus Neudrossenfeld und Hollfeld steht in der Regionaliga-Süd-Ost-Tabelle zwar weiter direkt vor dem Rivalen auf Rang fünf, doch in der Domstadt setzten sich am Sonntag die Gastgeberinnen mit 3:0 (25:23, 26:24, 25:18) durch, so dass sie trotz des 1:3 im Hinspiel den Direktvergleich gewannen.

 
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Der Knackpunkt der Partie vor einer großen und stimmungsvollen Kulisse war der zweite Durchgang. In ihm führten die Young Volleys bereits mit 18:13 und hatten beim 24:22 dann zwei Satzbälle, die sie jedoch nicht nutzen konnten: Zuerst zögerte Michaela Dutz durchzuziehen, dann schlug Nora Anders den Ball ins Aus, ehe Dutz ein Annahmefehler unterlief und Anders zum 24:25 geblockt wurde. Eine weitere erfolgreiche Defensivaktion der "Ballarinas" beendete den Satz.

"Nicht an Absprachen gehalten"

"Dass Bamberg zu den blockstärksten Mannschaften in unserer Liga gehört, wussten wir ja. Aber meine Spielerinnen haben sich dann auch im Angriff nicht an Absprachen gehalten", kritisierte Trainer Marc d'Andrea.  Zudem machte sich bemerkbar, dass die von Verletzungen geplagte Nora Anders nicht fit ist und mit Antonia Raith (studienbedingt) und Lisa Meisel (verletzt) weitere Angreiferinnen fehlten. "Nora hat versucht, das Team zu führen und ihm im Block zu helfen", sah der Coach das Positive.

Bei Libera Fanny Gnade sah er Licht und Schatten ("Sie war entweder sehr gut oder sehr schwach; da fehlte das Mittelmaß"), Mittelblockerin Sophie Mayer bescheinigte er eine gute Vorstellung. Die Längste der Gäste hatte im dritten Satz ganz starke Szenen, sorgte bei der Aufholjagd vom 4:10 zum 9:11 allein für vier Punkte.  

Fehlender Biss

Doch das Blatt war nicht mehr zu wenden, weil dem Aufsteiger an diesem Tag "warum auch immer der Biss fehlte", wie d'Andrea erklärte. Die Moral war spätestens im zweiten Satz flöten gegangen, in dem die Young Volleys nicht weniger als sieben Servicefehler machten, "auch die taktischen Aufschläge klappten nicht", ärgerte sich der Coach. 

Sein Team war im ersten Satz gleich mit 3:9 in Rückstand geraten, schien das aber postwendend reparieren zu können, als danach sieben Zähler in Folge gelangen. Nach dem 15:15 gab es noch fünfmal Einstand, ehe sich die Bambergerinnen auf 24:21 absetzten. Sandra Ullrich hielt mit einem Block und einem starken Aufschlag dagegen, doch Dutz scheiterte mit ihrem Schmetterball an der "Ballarinas"-Wand - 23:25.

Guter Vorsprung reicht nicht

Durchgang zwei war vor der dramatischen Endphase (siehe oben) ausgeglichen verlaufen. Erst beim 12:10 für den Gast hatte erstmals eine Mannschaft zwei Punkte Vorsprung.  Sogar fünf Zähler Abstand reichten den verunsichert wirkenden Young Volleys dann nicht. Und im dritten Satz liefen sie nach dem 1:6-Start dem Gegner ständig hinterher. Nach dem 11:13 kam der Tabellenfünfte nie wieder auf weniger als drei Punkte heran. "Das lag auch daran, dass Leonie Engel aus dem Memmelsdorfer Talentschuppen bei Bamberg sensationell stark gespielt und uns viele Probleme bereitet hat", sagte Marc d'Andrea.

Es geht um Platz fünf

Sein Team kann am letzten Spieltag (Sonntag, 19. März, 15 Uhr) in Neudrossenfeld gegen den SV Esting (Rang vier) maximal den fünften Platz verteidigen. Bei einer Niederlage und einem Bamberger Sieg in Marktoffingen wären indes die "Ballarinas" allein auf dem Oberfranken-Thron.

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