Young Volleys besuchen die "Elephants"

Von Jürgen Schott
Stark spielte Lisa Meisel von den N.H. Young Volleys (hinter dem Netz) vor einer Woche im Spiel gegen die Ballarinas aus Bamberg. Foto: Alex Müller Foto: red

Elefanten sind groß, die „Elephants“ sind die Größten. Zumindest in der Damen-Regionalliga Süd-Ost gilt der SV Esting, der diesen tierischen Beinamen trägt, als das Team mit den im Schnitt längsten Spielerinnen. Und diese türmen sich am Sonntag (13 Uhr) vor den N.H. Young Volleys auf. Der Fünfte der Tabelle empfängt in Oberbayern den Vierten aus Oberfranken.

 
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Zur Begegnung mit den "Elephants"  – ist dieser (übrigens gesetzlich geschützte) Name wirklich eine passende Beschreibung für athletische, bewegliche Ballspielerinnen? – muss das Team aus Neudrossenfeld und Hollfeld also nicht nach Ostafrika oder nach Indien reisen. Die erwähnten Elefanten sind in Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck nordwestlich von München beheimatet.

Ein Jahr in der 3. Liga

Sportlich waren sie in der Saison 2015/16 als Aufsteiger in der 3. Liga angesiedelt, die sie aber nicht halten konnten (3:13 Siege). Als Ex-Drittligist galt der Klub für viele aber automatisch für 2017 als einer der Aufstiegsfavoriten, doch nach drei Siegen zum Start und zuletzt fünf Niederlagen in Folge (Young Volleys 4/4) muss der Blick eher nach unten gehen.

Estings Trainer Christian Vetrovsky hatte schon nach dem 1:3 gegen FTM Schwabing vor knapp drei Wochen eine gewisse Verkrampfung seiner so gut gestarteten Mannschaft festgestellt: „Die Mädels denken zu viel an die Rückkehr in die 3. Liga – dabei ist das gar nicht unser Ziel.“ Es folgten Niederlagen gegen Bamberg (2:3), Spitzenreiter Ansbach (0:3) und in Dingolfing (1:3).

Estings kleiner Kader

Fünf Spielerinnen des SVE-Kaders sind über 1,80 Meter groß, die kleinste misst 1,72 – und ist eine Leistungsträgerin. Der Coach hatte Diagonalangreiferin Antonia Beschoner (21) jedenfalls im Schwabing-Spiele sehr vermisst. Auch die zweitligaerfahrene Margot Benicke, die lange mit ihrer Zwillingsschwester Petra Hecht Seite an Seite spielte und nun 37 Lenze zählt, fehlte da. Zuletzt konnte Gymnasiallehrer Vetrovsky („Unser Ziel ist in erster Linie, schönen Volleyball zu spielen“) in Dingolfing nur sieben Akteurinnen aufbieten und musste ohne Libera auskommen.

Alle an Bord haben die Young Volleys. Zum Aufgebot zählt auch Antonia Raith, die einst mit Esting in die 3. Liga aufstieg. „Unser Gegner hat sicher mehr Erfahrung als wir“, sagt Young-Volleys-Trainer Marc d’Andrea. „Aber wir haben am Sonntag durchaus Chancen, denn wir haben derzeit einen Lauf“, erinnert er an die beiden glatten Erfolge gegen Erlangen (3:0) und Bamberg (3:1).

Beinahe im Plan

Siege gegen die nordbayerische Konkurrenz waren auch vor Saisonbeginn in Neudrossenfeld und Hollfeld eher für möglich gehalten worden als solche gegen die stärker eingeschätzten Teams aus dem Süden des Bundeslandes. Man ist nun auch dank des 3:1 gegen Regenstauf beinahe im Plan, der „Ausrutscher“ gegen Spitzenreiter Ansbach ist durch den Auswärts-Dreier in Marktoffingen kompensiert. Sollten nun auch die taumelnden Dickhäuter bezwungen werden, darf der Rückrunde (ab 14. Januar) äußerst optimistisch entgegengesehen werden. Die „Elephants“ aber haben sich – so ist zu lesen – vorgenommen: „Ordentlich Vollgas geben im Training und am Sonntag die N.H.Young Volleys aus der Halle fegen!“ Wenn sie sie nur nicht niedertrampeln…