Wildschweintod im Wildgehege

Von Luisa Degenhardt
 Foto: red

Das Wildgehege im Veldensteiner Forst hat seit Montag vergangener Woche geschlossen. Der Grund: Einen Tag vorher waren 13 verendete Wildschweine gefunden worden. Sie werden zurzeit im bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen untersucht.

 
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Erst wenn das Ergebnis vorliegt, werden die Tore des Wildgeheges wieder geöffnet. Laut Frank Pirner, Leiter des Forstbetriebs Pegnitz, wurde das Wildgehege aus Sicherheitsgründen geschlossen. Zehn Frischlinge, ein Keiler und zwei Bachen waren tot gefunden worden, man sei davon total überrascht gewesen.

Infektionskrankheit als mögliche Ursache

„Momentan vermutet man als Ursache die Infektionskrankheit Actinobacillus pleuropneumoniae, kurz APP, eine Atemwegserkrankung“, sagt Pirner. „Das ist aber nur ein erster Verdacht, wir wissen es noch nicht.“

Die Kadaver wurden nach Erlangen gebracht, wo sie im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht werden. Pirner erklärt, dass in beiden Wildschweingehegen verendete Tiere entdeckt wurden. So viele Kadaver auf einmal habe es im Wildgehege noch nicht gegeben.

Antibiotika für die Überlebenden

Natürlich gehe mal ein Tier ein. Das war zum Beispiel der Fall, als Besucher das Damwild mit verschimmelten Nudeln gefüttert hatten.

Pirners Kollege Gerhard Steininger ist zuständig für das Wildgehege. Er geht davon aus, dass die Ursache des massenhaften Wildschwein-Sterbens im kleinen Gehege zu suchen ist. „Vielleicht sprang es ins große über“, sagt Steininger.

Größte Bedenken

Nachdem die verendeten Wildschweine nach Erlangen gebracht worden sind, befinden sich zurzeit im kleinen Gehege noch fünf Frischlinge, im großen ein Keiler, vier Bachen und vier Frischlinge.

Die überlebenden Wildschweine wurden mit Antibiotika behandelt. „Sie haben keinerlei Anzeichen mehr und wirken sehr vital“, so Steininger. Der Vorfall habe den Staatsforsten „größte Bedenken bereitet“.

Keine afrikanische Schweinepest

Große Angst habe man gehabt, dass sich die Tiere mit der afrikanischen Schweinepest infiziert hätten. Denn dann hätten Sperrbezirke eingerichtet und die Bestände sofort gekeult werden müssen. Doch bereits jetzt steht fest, dass es sich nicht um die afrikanische Schweinepest handelt.

Steininger und Pirner hoffen nun, dass das Wildgehege noch in dieser Woche wieder geöffnet werden kann. Doch Pirner sagt: „Wir werden das Gehege erst wieder aufmachen, wenn wir eine veterinärärztliche Freigabe haben.“