Wiesenmüller ist Bratwurst-König

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Es war wieder ein voller Erfolg. Schon um 10 Uhr waren fast alle Plätze Wiesweiherpark besetzt. Mehr als 20.000 Besucher waren am Sonntag zum 7. Fränkischen Bratwurstgipfel gekommen. Der Königstitel ging diesmal an den Bayreuther Metzger Thomas Wiesenmüller.

 
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König: "Auftrag erfüllt", sagte der 44-Jährige, nachdem er Zepter, Mantel und Krone bekommen hatte. Darum war es gegangen, den Titel wieder nach Bayreuth zu holen. Schon beim Wettbewerb um die klassische Bratwurst hatte er mit einer halbgroben Variation im Bändeldarm, Majoran und ein paar geheimen Spezialgewürzen gewonnen. Beim Wettbewerb um die Kreativbratwurst war Wiesenmüller mit der Dolomiti-Wurst - mit Südtiroler Schinken und Käse sowie Bergkräutern - auf den zweiten Platz gekommen. Mit dem Königstitel gerechnet habe er nicht, wichtig sei, dass es ein friedliches Fest war. Ab Montagmorgen sind die beiden Bratwurstsorten im Bayreuther Geschäft zu kaufen.

Thomas Zimmer: Der Präsident der Handwerkskammer ist schon am Vormittag überwältigt vom Besucheransturm. "Alles ist voll, Wahnsinn", sagt er. Viele seien wohl schon zum Mittagessen gekommen, später werden wohl noch die Freibadbesucher kommen. Mit diesen Massen hat er nicht gerechnet. Bei der Verkostung der Klassikbratwurst, probiert Zimmer, was ihm sofort ins Auge geht. "Viele grobe Bratwürste sind diesmal dabei", stellt er fest.

Bürgermeister: Der zweite Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff ist nach der Verkostung der klassischen Bratwürste schon satt. "Ich habe als Einziger alles aufgegessen", sagt er. Das werden wohl zehn Stück gewesen sein, da ist das Abendessen schon drin. "Gut waren sie alle", so Nierhoff. Beim Kreativ-Wettbewerb am Nachmittag kostet dann Bürgermeister Uwe Raab. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kommt gerade noch rechtzeitig zur Siegerehrung an.

Wein: Erstmals beim Bratwurstgipfel dabei ist die Fränkische Weinkönigin Silena Werner. "Die Bratwurst ist ein Bindeglied zwischen Ober- und Unterfranken", erklärt sie, warum nicht nur Bier zur Bratwurst passt. Zur kreativen Bratwurst, die meist schärfer ist, empfiehlt sie die Scheurebe oder einen Rotling. Zur Klassikversion passe besser ein kräftiger Silvaner. Selber mag sie eher nicht so gerne Bratwürste. "Ich habe eine Phobie, was gemischtes Fleisch angeht", gesteht sie.

Orient: Einen Traum aus 1001-Nacht bietet die Metzgerei Freund aus dem unterfränkischen Sommerkahl an. "Datteln, Speck und orientalische Gewürze", zählt Metzgerstochter Christin auf, sind drin. Am Anfang schmecke es süßlich, am Ende sei es etwas schärfer. Auf die Idee sei ihre Schwester, eine Lehramtsstudentin gekommen. "Sie macht mit Leidenschaft Bauchtanz", so Christin Freund. Es schmeckt einfach traumhaft, sagt sie.

Kerwa: Mit einer Kerwa-Bratwurst trat diesmal die Königin vom vergangenen Jahr, Simone Schönleben aus Neustadt/Aisch an. "Die ist schön saftig und würzig", sagt sie und mit Majoran gewürzt. Bei ihr daheim sei die Wurst sehr bekannt und beliebt, wenn jemand in der Metzgerei anrufe, werde meist nach der Kerwa-Wurst gefragt.

Tussi: Etwas ganz Außergewöhnliches präsentierte der seit einem Jahr bestehende Verein "Fleischerhandwerk - wir sind anders". "Wir wollen die Frau im Fleischerhandwerk präsentieren", sagt Stefanie Forster. Die Tussi-Bratwurst ist knallrosa und enthält Schafskäse, Zitronentymian, Weißwein, Honig und Rote Bete. "Und der Name Tussi ist hier nicht negativ gemeint", erklärt sie. Er sei einfach crazy, verrückt, anders.

Kümmel-Lümmel: Einen ausgefallenen Namen hatte die Bratwurst der Metzgerei Lindner aus Weidenberg. Für Matthias Löffler aus dem Landkreis Kronach ist sie nicht unbedingt der Favorit. Fünf Sorten hat er schon probiert, zwei will er noch schaffen. "Das ist mal was anderes als Braten und Klöße", sagt er.

Stand: Prämiert wurden diesmal auch die Stände. Hier siegte die Metzgerei Freund aus Sommerkahl vor der Metzgerei Hahn aus Bad-Windsheim. Den dritten Platz teilen sich die Metzgerei Rösch aus Bad Windsheim und der Verein "Wir sind anders" aus Münchsteinach.

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