Der aus Bulgarien stammende Familienvater wurde zu zwei Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt. Er ist vermindert schuldfähig - auch weil er zur Tatzeit Drogen intus hatte. Der Hilfsarbeiter war Wochen nach dem Angriff gefasst worden. Erst nachdem die Polizei Bilder aus Überwachungskameras veröffentlichte, kam Bewegung in den Fall.
Eine neue Polizeiwache soll die Gewalt eindämmen
Bei dem neuen Fall hofft die Polizei auf schnelle Aufklärung. Diesmal dauerte es bis zur Veröffentlichung der Fahndungsbilder nicht so lange. Erst wenn alle anderen Mittel der Aufklärung ausgeschöpft sind und die Polizei nicht weiterkommt, kann bei der Staatsanwaltschaft die Veröffentlichung von Videomaterial beantragt werden.
Tatort Alexanderplatz - der von Berlinern und Touristen hochfrequentierte Platz nahe dem Fernsehturm mit Stationen von U- und S-Bahn sowie Bus und Straßenbahn gehört zu den Kriminalitäts-Brennpunkten Berlins. Immer wieder bricht hier Gewalt aus, werden Menschen angegriffen und verletzt. Eine mobile Polizeiwache wurde eingerichtet. Doch das reicht offensichtlich nicht. Innensenator Andreas Geisel (SPD) will auch eine feste Wache einrichten.
Gesuchter ist 30 bis 40 Jahre alt
Der jetzt gesuchte Täter ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, hat auf den Bildern kurze dunkle Haare und eine auffällig kräftige Statur. Warum der Mann in der Nacht gegen 1.45 Uhr zuschlug, ist bislang nicht bekannt. «Es deutet aber nichts darauf hin, dass die sich kannten», so die Polizeisprecherin.
Ein Berliner Bündnis will rund 50 Orte mit viel Kriminalität sowie große Abstellplätze für Fahrräder mit 2000 bis 2500 Videokameras überwachen lassen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf stellten der frühere Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) und der ehemalige Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) am Dienstag vor. 50 Millionen Euro haben sie dafür veranschlagt. Außerdem soll Berlin ein Forschungsinstitut für Verbrechensvorbeugung gründen. Ab August will die Initiative für die erste Stufe des Volksbegehrens Unterschriften sammeln.