Speinshart als Glaubens-, Wissens- und Kulturspeicher stand im Mittelpunkt der Ansprache des bayerischen Innenministers. Joachim Herrmann würdigte die Abtei und den historischen Klosterhof als „Juwel der Oberpfalz“.
„Das Erbe Speinshart ist ein Aushängeschild für die christliche Prägung unseres Bayernlandes“, betonte Herrmann. Das Kloster nicht als Museum zu betrachten, sondern das Leben hinter Klostermauern zu fördern, gehöre deshalb zu den großen Zukunftsaufgaben. Viel Beifall erhielt der Staatsminister für seine Schlussbemerkung: „Wer das christliche Abendland bewahren will, der sollte weniger am Montag bei Pegida demonstrieren, sondern lieber am Sonntag in die Kirche gehen.“
Bischofs spricht von "Wiederauferstehung"
Wahre Kultur stehe im Zusammenhang mit dem Wort Gottes, erklärte Bischof Rudolf Voderholzer in seinem Grußwort. Nach einem kurzen Rückblick auf die beiden „Wiederauferstehungen Speinsharts“ und Anmerkungen zur kulturellen Katastrophe für die bayerische Kulturlandschaft während der Säkularisation begrüßte der Regensburger Bischof die „Wiedergutmachung“ des Freistaats in Form großzügiger finanzieller Unterstützung der Klöster. Der Bischof zeigte sich froh über ein „wunderbares Werk“.
Bewundern, staunen, anerkennen und „Danke“ sagen, stand im Mittelpunkt des Grußwortes von Generalabt Thomas Handgrätinger. Nach „Complimenti“ an die vielen Väter des Erfolges wünschte sich der Ordensmann in Speinshart eine starke geistliche Gemeinschaft und ein immerwährendes Gotteslob.
Einigkeit im Urteil: Ein Juwel
Die Würdigungen der weiteren Redner hatten eines gemeinsam: den Dank an eine große und bunte Koalition des Erfolges. „Wir sind stolz auf das Juwel Speinshart. Hier sind wir dem Himmel ein Stück näher“, sagte Landrat Andreas Meier. Als Vertreter der dritten kommunalen Ebene verwies Bezirkstagspräsident Franz Löffler auf den gemeinsamen Auftrag für ein werteorientiertes Leben. Und Bürgermeister Albert Nickl betonte in seinem Rückblick das ständige „Bohren“ bei den Förderstellen: „Ned nougebn näid alles.“ Er sprach von einer „hohen Rendite“, würdigte den Erfolg als Gemeinschaftsleistung und baute schon einmal vor: „Wir brauchen weiter Eure Unterstützung.“
Ohne Förderverein keine Sanierung. Diese Feststellung war zum Schluss des Festakts allen Gästen bewusst. Bescheiden rückte Vorsitzender Georg Girisch allerdings nicht die Leistungen des Vereins in den Vordergrund, sondern die Hoffnung, dass „sein“ Speinshart an Strahlkraft für Glaube, Kultur und Begegnung wachsen möge.