Kleinste Abweichungen werden erkannt
Das System hilft aber auch im laufenden Betrieb, sagt Lindner. Weil es kleinste Abweichungen des Roboters vom Idealzustand erkennt und wenn möglich gleich selbst behebt. Oder zumindest dem Maschinenführer frühzeitig Bescheid gibt, wenn zum Beispiel eine Wartung oder eine Reparatur nötig ist. „Wenn sie dadurch nur einen Maschinenschaden verhindern, hat sich das System schon locker bezahlt gemacht“, sagt Lindner.
Alleinstellungsmerkmal
Und auch im Normalbetrieb steige die Produktivität um ein Fünftel. Bei Preccon sprechen sie deshalb auch gerne vom eingebauten Doktor. Und von einem weltweiten Alleinstellungsmerkmal. Zumal es sich um ein trotz seiner Komplexität bezahlbares System handle, ergänzt Teconsult-Geschäftsführer Jochen Bargfrede.
Interesse aus aller Welt
Wie dem auch sei: Das Interesse am Preccon-Stand habe sich mit der Preisverleihung noch mal spürbar gesteigert. Nicht nur hochrangige Vertreter der großen Roboterhersteller Stäubli, Kuka oder ABB, in deren Produkten IMS zum Teil schon läuft, seien da gewesen. „Brasilianer, Koreaner, Japaner, Chinesen, US-Amerikaner, Kanadier und viele Europäer haben sich bei uns informiert und großes Interesse gezeigt. Ich musste ganz schön viel Englisch sprechen“, sagt Lindner und lacht.
Nicht verzetteln
Dabei zahle es sich aus, auf der Automatica nur mit IMS vor Ort zu sein und nicht auch mit den beiden anderen Standbeinen hochwertiger Anlagenbau und Dienstleistungen rund um Roboter. „Man darf sich nicht verzetteln“, sagt Lindner, der nach den Messeeindrücken mit einer starken Steigerung der Verkäufe von IMS-Systemen rechnet.
Mehr Mitarbeiter
Gut, dass das Unternehmen zum Jahreswechsel neue und deutlich größere Räumlichkeiten im Industriegebiet St. Georgen bezogen hat. Auch wenn diese auf Sicht ebenfalls zu klein werden könnten, so wie es zum Schluss im Gründerzentrum in Wolfsbach auch schon war. Um fünf auf 48 ist die Zahl der Mitarbeiter seit dem Umzug angestiegen. Mindestens ebenso viele neue Beschäftigte sollen kurzfristig hinzukommen. Auch wenn Lindner und Ladegast betonen, man werde „nichts übers Knie brechen“, die angestrebte zunehmende Internationalisierung scheint mit IMS Fahrt aufzunehmen. Insofern sei der MM-Award an sich zwar „undotiert, aber für uns unbezahlbar“.
Automatica und MM-Award
Die Automatica ist die Leitmesse für automatisierte Produktion und bündelt nach eigenen Angaben das weltweit größte Angebot an Industrie- und Servicerobotik, Montageanlagen, industriellen Bildverarbeitungssystemen und Komponenten. Mit knapp 900 Ausstellern richtet sie sich an Unternehmen aus allen Industriebranchen. Die Automatica findet alle zwei Jahre statt und lockt deutlich über 40 000 Fachbesucher nach München, davon mehr als 80 Prozent Entscheider und mehr als ein Drittel aus dem Ausland.
Das Fachmagazin Maschinenmarkt verleiht immer auf der Automatica den in der Branche angesehenen MM-Award in sieben Kategorien. Der Bayreuther Robotic-Spezialist Preccon bekam den Preis in diesem Jahr in der Kategorie Industrieroboter, in der sich in der Regel deutlich größere Unternehmen durchsetzen.