Ehrgeiz angestachelt
Der Wettkampf stachle auch den Ehrgeiz der Soldaten an. Die Teams wollen gewinnen; die Österreicher beispielsweise hätten sich monatelang darauf vorbereitet. Und: Wann hätten US-Soldaten sonst schon mal Gelegenheit, mit Soldaten aus der Ukraine ins Gespräch zu kommen?
Apropos Ukraine: Auch der Zug aus Putins Nachbarland musste lernen, was es heißt, bereit zu sein – und nichts passiert. Eine geschlagene Stunde lang kochten die voll aufgerödelten Soldaten in ihren Kampfmaschinen in der glühenden Mittagssonne auf der Schießbahn auf der anderen Seite des Truppenübungsplatzes, bis sie endlich loslegen konnten. Ein ukrainischer General musste erst sein Mittagessen beenden, wurde kolportiert.
Ein Parkplatz
aus Gummihütchen
Sei’s drum. Aufgabe der Männer in den T-64-Panzern: den 38-Tonner möglichst geschickt um Hindernisse zu manövrieren, rückwärts wie vorwärts, sich durch einen Slalomparcours zu wühlen. Und rückwärts in eine Parklücke zu rangieren. Ein Parkplatz aus Gummihütchen. Falls doch was schiefgeht. Und – ein Zuckerl für die Panzermänner: Zum Schluss darf noch ein Schrottauto platt gewalzt werden. In voller Fahrt. Da kann der Kampfwagen noch einmal zeigen, wo der Hammer hängt. Wäre ja noch schöner.
US-Armee und Bundeswehr veranstalten noch bis Freitag zum zweiten Mal nach 2016 den Wettbewerb Strong European Tank Challenge (Panzerwettkampf Starkes Europa). Insgesamt hat der Wettbewerb zwölf Disziplinen. Bei den Angriffs- und Verteidigungsoperationen kann man maximal je 500 Punkte herausholen, bei den restlichen Disziplinen wie Fahrzeugerkennung oder Pistolenschießen je 50 Punkte. Maximal 1500 Punkte sind so zu erreichen.
Die Sieger des vergangenes Jahres, der dritte Zug der dritten Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8, der in Friedenszeiten dem Panzerbataillon 104 in Pfreimd (Kreis Schwandorf) unterstellt ist, sind nicht dabei. Die Bundeswehr hat ein Team aus Nordrhein-Westfalen abgeordnet: den Alpha-Zug der 2. Kompanie des Panzerbataillons 203 aus Augustdorf. Der Verband gehört zur Panzerbrigade 21, die der 1. Panzerdivision unterstellt ist.