Was Wolfram Benda tut, ist natürlich vollkommen überflüssig. Der Mann will ein altes Mosaik an der Fassade eines alten Hauses retten, bevor es abgerissen wird. Unfassbar ist der Aufwand, den er dafür treibt. Dabei braucht man zu essen, zu trinken, ein Dach über den Kopf. An Kunstmangel ist noch niemand gestorben. Da würde man den Mann am liebsten fragen, ob er nichts Besseres zu tun hat. Aber es kommt eben darauf an, was man als das Bessere ansieht: immer neue Investorenprojekte und Einheits-Appartements? Oder die kreativen Oasen, wie Buchläden, Konzerträume, Museen und Clubs – oder eben auch die Fassaden, die liebevoll mit „Kunst am Bau“ verziert wurden?