Werk von Caspar Walter Rauh Anerkennung für den Kunst-Retter

Von Michael Weiser
Wolfram Benda vor dem Mosaik des bedeutenden Künstlers Caspar Walter Rauh, das er retten will. Foto: Michael Weiser Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Häuser werden gebaut, Häuser werden abgerissen, das ist der Lauf der Dinge. Dass mit ihnen manchmal auch Schönheit aus der Welt verschwindet, ist kaum zu vermeiden. Warum es trotzdem richtig ist, dass ein Enthusiast versucht, ein Kunstwerk zu retten.

 
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Was Wolfram Benda tut, ist natürlich vollkommen überflüssig. Der Mann will ein altes Mosaik an der Fassade eines alten Hauses retten, bevor es abgerissen wird. Unfassbar ist der Aufwand, den er dafür treibt. Dabei braucht man zu essen, zu trinken, ein Dach über den Kopf. An Kunstmangel ist noch niemand gestorben. Da würde man den Mann am liebsten fragen, ob er nichts Besseres zu tun hat. Aber es kommt eben darauf an, was man als das Bessere ansieht: immer neue Investorenprojekte und Einheits-Appartements? Oder die kreativen Oasen, wie Buchläden, Konzerträume, Museen und Clubs – oder eben auch die Fassaden, die liebevoll mit „Kunst am Bau“ verziert wurden?

Der Mensch sei Mensch nur da ganz, wo er spielt, schrieb Friedrich Schiller, und sein Satz ist nie widerlegt worden. Natürlich braucht Bayreuth Wohnungen, vielleicht ist die schöne alte Villa wirklich nicht zu retten. Was schade ist, denn viele der neuen Gebäude, die anstelle des Alten in die Stadt geknallt wurden, sind leider potthässlich. Man muss nur auf den Luitpoldplatz schauen.

Aber es ist immerhin gut, dass es Menschen gibt, die Spielräume bewahren. Um so mehr, wenn einer – wie in diesem Falle – ein Werk eines der verspieltesten und besten Künstlers Oberfrankens rettet, ein Werk von – Caspar Walter Rauh.