"Ein tolles Gefühl"
Ein- bis zweimal pro Woche leistet die ILS Bayreuth Kulmbach Reanimation am Telefon. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn die Sache so gut endet wie bei Peter W.", sagt Thomas Kurrent. Im Klinikum setzten ihm die Ärzte einen Stent. An die dramatische Rettung kann er sich nicht erinnern. Nach einer zweiten Operation und einer Reha geht es ihm „verhältnismäßig gut“.
Ersthelfer trauen sich mehr
Der Zustand wiederbelebter Patienten sei nach einer Laienreanimation deutlich besser als ohne Erste Hilfe, hat Chefarzt Reutershan am Klinikum beobachtet. „Die Ersthelfer trauen sich mehr, dadurch gibt es mehr Überlebende nach Kreislaufstillstand“, sagt Stefan Eigl. „Fehler gibt es in dieser Situation nicht. Der einzige Fehler ist, nichts zu tun.“ Die telefonische Wiederbelebung, die seit drei Jahren geschult wird, habe sich bewährt. Eigl: „Das Beste wäre allerdings, alle könnten reanimieren, ohne dass sie angeleitet werden müssen.“
Info: Anlässlich der Woche der Wiederbelebung werden Mitarbeiter des Klinikums und der Notfallsanitäterschule des Bayerischen Roten Kreuzes an diesem Dienstag, 19. September, die Kenntisse der Mitarbeiter des Bayreuther Rathauses in Wiederbelebung auffrischen. Auch Besucher und Interessenten können zwischen 9 und 16 Uhr am Rathausplatz an Puppen die Herzdruckmassage ausprobieren.
Das ist zu tun:
Wenn eine Person zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig:
1. Prüfen:
Sprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“
Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion? Achten Sie auf die Atmung: Keine Atmung oder normale Atmung (Schnappatmung)?
2. Rufen:
Rufen Sie 112 an Oder veranlassen Sie eine andere Person zum Notruf
3. Drücken:
Drücken Sie fest und schnell.
Beginen Sie sofort mit der Herzdruckmassage.
Machen Sie den Brustkorb des Patienten frei.
Legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber Verschränken Sie die Finger. Halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrechtmit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben.
Drücken Sie das Brustbein fünf bis sechs Zentimeter nach unten.
Drücken Sie 100- bis 120-mal pro Minute.
Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft.