Im vierten gemeinsamen Mercedes-Jahr schlug er endlich auch Hamilton. Rosberg hat damit das Image als ewiger Zweiter abgewendet. Außerdem konnte er aus dem Schatten seines Vaters Keke treten. Der Finne war 1982 minimalistisch mit nur einem einzigen Sieg zum Formel-1-Titel gerast. „Es war eine weise Entscheidung von ihm, mich meinen eigenen Weg gehen zu lassen“, sagte Rosberg junior einmal über den Abnabelungsprozess vom bestimmenden Senior.
Rosbergs Herkunft unterscheidet ihn grundlegend von den Straßenkämpferfahrern wie Schumacher, Hamilton oder auch Vettel, die schon zu Beginn ihrer Kart- und Motorsportlaufbahn immer wieder von der bangen Existenzfrage geprägt waren. Weltmeistersohn Rosberg wuchs hingegen fern von finanziellen Sorgen im mondänen Monaco auf.
Doch der Familienvater ruhte sich nie aus. Enormer Ehrgeiz auf dem Asphalt und abseits der Strecke zeichnen ihn aus. Rosberg beherrscht fünf Sprachen fließend. Hätte es mit der Motorsportkarriere nicht geklappt, soll ihm am renommierten Imperial College in London ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik offengestanden haben.
Nach seinem Triumph in Abu Dhabi stürzte sich Rosberg in einen Partymarathon. Mit Vater Keke, Mutter Sina und Frau Vivian jubelte er über sein Meisterstück. „Ich und meine Frau freuen uns gleichermaßen, dass es Nico gut geht. Ganz einfach“, sagte der Vater. Bei der ersten Umarmung der beiden nach dem Triumph konnte man sehen, wieviel Last von dem Junior abfiel. Nun freuen sich Vivian und die kleine Tochter Alaïa auf viel Zeit ihren Siegertypen.
dpa