Wasser kostete 2,80 Euro und eine Limo 3,80 Euro Wucherpreise beim Pegnitzer Gregori

Von Frank Heidler
Die Getränke vom Elternbeirat waren kostenlos. Ansonsten waren die Preise für Wasser und Limo gesaltzen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Für helle Empörung unter Eltern und Facebooknutzern haben die drastisch gestiegenen Getränkepreise beim Gregorifest geführt. Ausgerechnet bei einem Kinderfest kostete die kleine Flasche Wasser 2,80 Euro, die Limo sogar 3,80 Euro.

 
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Grundschulhausmeister Hartwig Steger und seine Helfer vom Elternbeirat können nichts dafür. Wie schon seit Jahren haben sie die vom Aufstieg und der Sonne erhitzten Kinder nach dem Festzug beim Eintreffen auf der Schlossbergwiese mit Gratiswasserbechern versorgt. Der eigentliche Ärger begann danach. Die Ausschankanlage der Böheim-Brauerei funktionierte nicht richtig. „Irgendetwas mit der Elektrik“, glaubten Festbesucher. Eine Stellungnahme der Brauerei war dazu gestern nicht zu erhalten.

Bier floss mit viel Schaum

„Das Bier floss nur tröpfchenweise mit viel Schaum“, so Frank Ambrasat, Pächter des Schlossberg-Biergartens. Sein zehnköpfiges Mitarbeiterteam sollte für Böheim ausschließlich den Ausschank übernehmen. Ambrasats Problem: „Zwischen 12 und 13 Uhr füllte sich der Schlossberg immer mehr.“ Ambrasat sprang in die Bresche und öffnete bereits zur laufenden Gregori-Veranstaltung seine „Hütte“ und den Biergarten. Kein Kassensystem, keine passenden Gläser und Spülstraße seien darauf vorbereitet gewesen. Üblicherweise schenke er Mönchshof und Kapuziner-Getränke aus.

Für schlichtweg „unverschämt“ hält die zweifache Pegnitzer Mutter Christina Batzakas die drastisch erhöhten Preise. Wie andere Eltern überlegt auch sie, das nächste Mal selbst Getränke einzupacken. Grundschulrektorin Christa Bauer war wegen des Preisaufschlages „wie vom Donner gerührt“. Sie erinnerte sich, dass beim früheren Gregori-Festwirt Willi Düplois über Jahre hinweg nur 1,80 Euro bezahlt werden mussten. Schließlich habe der Wirt „keine großen Unkosten, das Programm kommt ja von uns.“ Er müsse nur zwölf Prozent des Umsatzes als Gebühr an die Stadt zahlen. Ambrasat sieht das anders. „Ich habe Lohnkosten.“ Außerdem müsse er Steuern entrichten. Durch sein kurzfristiges Einspringen konnte er auch nichts mehr an den seiner Meinung nach überhöhten Einkaufspreisen für Böheim-Getränke ändern. In seinem Biergarten kostet Wasser normalerweise zwei Euro und die Limo 2,40 Euro.

Hohe Pfandgebühren

Für zusätzlichen Ärger sorgten die hohen Pfandgebühren von zwei Euro. Ambrasat: „Ich zahle für jedes kaputte Bierglas 2,50 Euro an Böheim, für Limogläser einen Euro.“ In der Hektik des Ausschanks könne man keine zwei verschiedenen Pfandgebühren verlangen. Manches Kind hatte am Getränkestand nicht einmal genug Geld dabei für ein einziges Getränk. In mindestens einem Fall hat eine Pegnitzer Mutter einem anderen Schulkind den Fehlbetrag aufgestockt. Christa Bauer: „Es kommt auch vor, dass Kinder ohne ihre Eltern auf Gregori gehen.“ Diese Kinder hatten dann das Nachsehen. Bauer bedauert, dass „so ein schönes Kinderfest durch solche Machenschaften getrübt wird“. Noch am Gregori-Dienstag hat sie sich an Bürgermeister Uwe Raab gewandt. Raab räumte ein: „Selbstverständlich haben mich einige Eltern auf die hohen Preise angesprochen."Die Preise seien „untragbar“ gewesen. Letztendlich lege aber der Festwirt die Preise fest. Die Stadt habe aber sehr wohl ihre Vorschläge unterbreitet. Dann hätten Wasser und Limo 1,70 Euro sowie die Maß Bier 5,50 Euro gekostet.

Ambrasats Vorschlag: Bei Gregori könnten Vereine die Bewirtung übernehmen. EVP und FC hätten bei Gregori ohnehin Essensstände.