Was Oberfrankens Unternehmer erwarten

Von Roland Töpfer
 Foto: red

Die Wirtschaft in Oberfranken brummt. Bleibt das so? Oder wird es 2018 sogar noch besser? Mit welchen Vorsätzen und Erwartungen starten Unternehmer ins neue Jahr? Wir fragten einige am Rande des IHK-Neujahrsempfangs in Bayreuth.

 
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Im Moment laufen die Geschäfte quer durch alle Branchen sehr gut, sagt Michael Möschel (Verkehrsakademie Kulmbach/IHK-Vizepräsident). Auch die Kulmbacher Wirtschaft läuft rund. „Wir haben den Schwerpunkt Ernährung. Wenn man sich die beiden großen Player Raps und Ireks anschaut, kenne ich nur positive Meldungen.“ Möschel glaubt nicht, dass 2018 noch sehr viel besser werden kann. „Ich denke, wir nähern uns da einem Zenit.“

Vorsätze fürs neue Jahr? „Etwas weniger Gewicht und etwas weniger Zigaretten.“ Möschels Sohn wird mit einem wichtigen Abschnitt seiner Ausbildung fertig. „Das heißt, dass wir uns nun ganz konkret mit dem Thema Nachfolge in meiner Firmengruppe beschäftigen und versuchen herauszufinden, ob mein Sohn ein Nachfolger werden kann. Das ist meine Hauptaufgabe.“ Was wünscht sich Möschel für 2018? „Eine ordentliche Regierung.“

 

Jörg Lichtenegger (GMK Bayreuth/IHK-Vizepräsident) kann sich schon vorstellen, dass 2018 noch besser wird als 2017. „Die Aussichten sehen danach aus, die Prognosen deuten darauf hin. Wir können zuversichtlich ins neue Jahr gehen.“ Beruflich will er künftig „weniger und dafür konzentrierter“ arbeiten, privat mehr Freizeit genießen.

Lichtenegger will das gemeinsame Standortmarketing für Oberfranken intensivieren, um die Marke Oberfranken nach innen und nach außen weiterhin stark und in Zukunft noch stärker zu präsentieren. Getreu seinem persönlichen Lebensmotto („Gemeinsam mehr erreichen“) wünscht er sich für Oberfranken, die Region möge gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

Udo Schmidt-Steingraeber, der Chef der Bayreuther Klaviermanufaktur Steingraeber, erwartet für sein Unternehmen, dass 2018 besser als 2017 wird, „weil wir so viele Aktivitäten wie noch nie haben“. Ob das Jahr für die Wirtschaft insgesamt besser wird, „hängt von so vielen schrägen Entscheidungen von schrägen Politikern ab. Wir haben zum Beispiel im Moment ein Loch in den USA, wo wir Mitte des Jahres ziemlich glücklich waren. Es ist alles ein bisschen erratisch geworden.“

Im neuen Jahr will Schmidt-Steingraeber „mehr meinen kreativen Mitarbeitern übertragen und ein bisschen mehr ins Übergeordnete abdriften.“ Das bedeute aber nicht, dass er aussteigen wolle. Steingraeber sei gerade mit dem SWR Experimentalstudio in Freiburg auf dem Weg zu ganz neuen elektronischen Klavierklängen, „also etwas, was man uns überhaupt nicht zutraut“. Auf einem Niveau, was nicht vergleichbar sei mit digital, sondern eher mit orchestral.  Im Unternehmen wachsen die Kinder nach und nach ins Geschäft. „Sie studieren ja noch, sind aber, wenn es darauf ankommt, immer wieder dabei.“

 

Laura Krainz-Leupoldt (Pema Vollkorn-Spezialitäten, Weißenstadt/IHK-Vizepräsidentin) meint,   Unternehmer seien immer optimistisch und so müsse es auch weiter sein. „Es wird wieder ein gutes Jahr, auch wenn sich manche Branchen etwas verhalten geäußert haben.“ Bei Pema selbst laufe es gut. „Wir brauchen Brot und Lebkuchen. Unser Gehirn braucht auch Zucker.“

Die neuen Zeiten sollte man am besten mit positiven Emotionen angehen, rät Krainz-Leupoldt. „Positive Emotionen sind ganz wichtig für mich, keine Ängste haben.“ Sie hofft, dass sie und ihre Familie weiter gesund bleiben und ihr Unternehmen von negativen Entwicklungen verschont bleibt. „Man ist ja auch selber seines Glückes Schmied. Und wenn man gesund ist, hat man die Kraft, das eigene Glück zu gestalten.

 

Die Konjunkturparameter sind nach wie vor sehr gut, sagt der Coburger IHK-Chef Siegmar Schnabel.  „Wenn wir uns alle anstrengen und unsere Kräfte bündeln, kann 2018 noch besser werden als 2017.“ Wichtig sei, dass die Unternehmen auch zukünftig Fachkräfte in ausreichender Zahl bekommen. „Da haben wir als IHK Coburg verschiedenste Projekte aufgesetzt.“

Vorsätze fürs neue Jahr? „Persönlich setze ich mir eigentlich keine Vorsätze. Mir geht es jetzt vor allem darum, dass wir unsere Energie, unsere Kräfte bündeln, um unsere Projekte nach vorne zu treiben. Es geht mir darum, dass wir unsere Unternehmen bestmöglich unterstützen, damit diese gute Geschäfte machen können.“