Noch 15 Brände außer Kontrolle
In der betroffenen Region herrschen Rekordtemperaturen um die 36 Grad. "So heiß war es dort in den letzten 260 Jahren nicht mehr", sagt Hermann Schreck. Bei dem nervenaufreibenden Einsatz sei es wichtig, dass sich jeder auf die eigenen Fähigkeiten und auf die Kameraden sowie die Technik verlassen kann.
"Die Lage ist ernst", sagte Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven auf einer Pressekonferenz Anfang der Woche. Das Feuer habe sich schneller ausgebreitet, als man erwartet habe. Neben den regulären Einsatzkräften seien auch hunderte Freiwillige unermüdlich im Einsatz, sagt Löfven. Insgesamt soll es über 40 einzelne Brände geben, mindestens 15 davon seien noch außer Kontrolle. Mehrere hundert Menschen seien bereits evakuiert worden.
Militär kämpft mit Bombe gegen die Flammen
Die Waldbrände in Schweden sind teils so schwer zugänglich, dass die Rettungskräfte zu ungewöhnlichen Methoden gezwungen sind. Am Mittwoch warfen Militärflugzeuge eine Bombe über einer der Feuerstellen ab. "Die Explosion verdränge den Sauerstoff und die Druckwelle sorge dafür, dass die Flammen im Umkreis von 100 Metern ausgingen", sagte ein Sprecher gegenüber schwedischen Medien.
Die Methode scheint Erfolg zu haben. Bereits zuvor habe man das getestet. Allerdings sei das eine Ausnahme in der Region Dalarna. Hier liegt laut Behördenangaben ein Militärgebiet. Zum Teil mit Blindgängern im Wald, weshalb die Rettungskräfte den Bereich nicht betreten dürfen. Bei den anderen Bränden würde man diese Methode nicht anwenden, heißt es.
Personal und Gerätschaften überstrapaziert
Anders Larsson ist Brandmeister bei der Feuerwehr in Örebro. Er berichtet in einem Interview mit der ARD, dass sie Einsatzkräfte erschöpft sind. Auch die Ausrüstung sei stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Erst am Wochenende rechnet man mit ersten kleinen Niederschlägen. Ohne überregionale Hilfen könne man der Lage nicht mehr Herr werden. Aus Italien und Frankreich wurden bereits Löschflugzeuge geordert, Feuerwehren aus Deutschland und Polen sind im Einsatz.
In Bayreuth wartet man derzeit auf die Anforderung aus dem Innenministerium. "Wir sind bereit", sagt Carolin Rausch.