Waischenfeld bekommt Breitbandausbau praktisch zum Nulltarif Schnelles Internet schnell und günstig

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Bauarbeiten für den Breitbandausbau - so wie hier bei Pegnitz - werden in den nächsten Monaten auch das Stadtbild in Waischenfeld beherrschen. Foto: Archiv/Klaus Trenz Foto: red

Die Waischenfelder haben mehr Glück als andere Kommunen, wenn es um das Thema Breitbandausbau geht. Nicht nur, dass wohl spätestens in einem Jahr alle Haushalte über schnelles Internet verfügen werden – jetzt wird das Ganze auch noch billiger für die Kommune als angenommen.

 
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Die gute Nachricht verkündete Bürgermeister Edmund Pirkelmann in der Stadtratssitzung am Dienstagabend. Möglich macht dies die Telekom. Sie hat in Gesprächen mit der Stadt zum Inhalt des Vertrags für den zweiten Abschnitt des neuen Breitbandnetzes erklärt, die Bereiche Mönchsgrund und Fischergasse auf eigene Kosten auszubauen.

Bis zu 100 Mbit für 44 Haushalte

Betroffen sind davon 44 Haushalte. Sie profitieren davon, dass eine Verteilerstation auf Höhe der Firma Geroh - das Unternehmen braucht richtig schnelles Internet - aufgerüstet wird. Dies erlaubt dann Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit). Machbar ist dies mittels der sogenannten Vectoring-Technik - „darauf hat sich niemand beworben, so hat die Telekom da jetzt freie Hand“, sagte Verwaltungsleiter Alexander Dressel dazu.

Stadtr spart noch mal 120.000 Euro

„Dieser Bereich wird aus dem Angebot der Telekom heraus genommen, das spart uns 120.000 Euro", so Bürgermeister Pirkelmann. „Am Ende wird das Ganze für uns fast eine Nullnummer“, ergänzte Dressel. Er rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 1,015 Millionen Euro für beide Bauabschnitte. Bei einer Förderung von 900000 Euro plus 50000 Euro aus dem Ahorntal als Nutznießer im kleinen Stil bleibe kaum etwas an der Stadtkasse hängen. Und sollte die alte Wasserleitung nach Seelig für die Breitbandverkabelung tauglich sein, werde die Maßnahme vielleicht sogar noch günstiger.

Wann geht's los?

Franz Schroll (CSU) interessierte sich für den Zeitplan: „Wann geht es denn endlich los mit dem Ausbau?“, wollte er wissen. Laut Alexander Dressel dürften jene Bürger, die vom ersten Bauabschnitt betroffen sind, spätestens im Juli oder August schnelles Internet buchen können. Für den zweiten Abschnitt sollten die Grabungsarbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sein, „im Februar müsste man das dann nutzen können“.

Erst noch Vertrag mit der Juragruppe

Doch zunächst müsse sich die Telekom mit der Juragruppe über die Nutzung der neuen Wasserrohre, die der Wasserzweckverband zurzeit überall im Stadtgebiet verlegt, für Ihre Kabelstränge einigen. Damit es nicht so läuft wie beim ersten Bauabschnitt: „Da hat die Tekekom erst das Angebot abgegeben und dann mit der Juragruppe den Vertrag ausdiskutiert", so Pirkelmann. Und verwies darauf, dass die Telekom bereits aktiv ist.

Spülbohrung in Hubenberg gescheitert

So zum Beispiel in Hubenberg. Dort jedoch scheiterte der Versuch einer Baufirma, mit Hilfe von Spülbohrungen unter die Erde zu bringen. „Sie haben es in mehreren Tiefen probiert, sind aber spätestens nach zwei Metern auf Fels gestoßen“, so Pirkelmann. Und fügte hinzu: „Das hätte ich ihnen vorher sagen können.“ Jetzt muss die Leitung wohl doch unter die erst sanierte Kreisstraße. Das müsse die Telekom mit dem Landratsamt als Baulastträger ausmachen, betonte der Bürgermeister.

Trassenverlauf abgeklärt?

Baptist Knörl (WWL) fragte, ob denn der genaue Verlauf der Leitungstrassen mit der Kommune abgeklärt sei. Er wundere sich über den Verlauf in Heroldsberg. Und vor allem darüber, dass da so tief ausgebaggert wurde, „die komplette Wasserleitung liegt frei“. Auf Nachhaken bei den Arbeitern vor Ort sei ihm beschieden worden, das gehe ihn nichts an. Da half auch nichts, dass er sich als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Köttweinsdorfgruppe zu erkennen gab: „Man wollte, dass ich mich ausweise.“ Immerhin habe „wenigstens einer deutsch gesprochen“.

Ohne Baustelle kein schnelles Netz

Bürgermeister Pirkelmann dazu: „Es gab eine Begehung zum Verlauf der Leitungsroute.“ Ob das Ergebnis überall eingehalten werde, könne er nicht sagen. Das große Loch in Heroldsberg könne er sich nicht erklären, normalerweise würden die Kabel in 40 bis 60 Zentimeter Tiefe verlegt. Wenig Verständnis zeigte er für Beschwerden über die eine oder andere Behinderung durch den Breitbandausbau: „Alle wollen das schnelle Internet, dann darf man sich nicht beschweren, wenn das zu kleinen Probleme führt. Das geht halt nun mal nicht ohne Baustellen.“ Wobei Schäden natürlich beseitigt werden müssten - „aber erst, wenn die Sache abgeschlossen ist“.

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