Wagner-Stipenden-Stiftung Startrampe für Festspiel-Talente

Von Michael Weiser
Denn die im Dunkeln sieht man nicht: Stipendiaten erkunden den Zuschauerraum und den sogenannten mystischen Abgrund, der das Orchester birgt. Foto: Andreas Harbach Foto: Andreas Harbach

BAYREUTH. Für die jungen Menschen ein schöner und lehrreicher Sommerausflug, für die Festspiele die Hoffnung auf künstlerischen Nachwuchs: In Bayreuth sind die Stipendiaten 2018 empfangen worden - für ein Festspiel-Bayreuth aus erster Hand.

 
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Was haben Anja Kampe und Günther Groissböck gemeinsam? Klar, beide singen, und zwar bei den Bayreuther Festspielen.

Darüber hinaus eint sie ihre Vergangenheit als Nutznießer der Richard-Wagner-Stiftung, eine Eigenschaft, die sie bei den Bayreuther Festspielen 2018 mit besonders vielen Künstlern teilen: Von A wie Akzeybek, Tansel, bis Z, wie Zeppenfeld, Georg sind 19 Sänger und Dirigenten Stipendiaten der Richard-Wagner-Stiftung gewesen – eine Tatsache, die Horst Eggers, Präsident des Richard-Wagner-Verbands International, beim Begrüßungsempfang an der Walhall-Lounge mit sichtlichem Stolz erwähnte. Die Richard-Wagner-Stiftung, 1882 vom Komponisten gegründet, sei weltweit ebenso einmalig wie Tatsache, „dass sich ein Komponist sein eigenes Opernhaus baut“.

Knapp 250 junge Leute haben sich, jeweils von den Richard-Wagner-Verbänden eingeladen, nach Bayreuth begeben, um dort bis 10. August Festspielluft schnuppern zu können. Die Verbände lassen sich diese Einladungen einiges kosten. Rund ein Drittel der Einnahmen durch Mitgliederbeiträge fließt der Richard-Wagner-Stipendienstiftung zu. Geschäftsführer Stefan Specht nannte die Tätigkeit der Stiftung „weltumspannend“. Nicht zu Unrecht: aus 41 Ländern kommen die Stipendiaten heuer.

Zur Begrüßung der Stipendiaten kamen auch Festspielchefin Katharina Wagner und der geschäftsführende Direktor Holger von Berg in den Garten der Walhall-Lounge von Starkoch Alexander Herrmann. Katharina Wagner wies auf die wichtige Rolle der Stiftung für die Festspiele hin - als ein Sprungbrett für den Nachwuchs, dem sie Türen in Bayreuth öffnet. „Tauschen Sie sich untereinander aus“, forderte sie die Bayreuth-Besucher auf, „Erfahrungen kann man nie genug sammeln.“

Die Stipendiaten sollten auch darauf achten, nicht nur Erfahrungen, sondern auch genug Mineralwasser zu sich zu nehmen. Nach dem Besuch des Festspielhauses stand am Montagnachmittag der Besuch des "Lohengrin" auf dem Programm, das am Dienstag mit dem "Fliegenden Holländer" und am Mittwoch mit dem "Parsifal" fortgesetzt wird.

Höhepunkt des fünftägigen Aufenthaltes ist das Stipendiatenkonzert am Donnerstag, 9. August, um 19.30 Uhr im Zentrum.

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