640 Kisten mit neuem Archivmaterial hat das Richard-Wagner-Museum nun zu sortieren. Für Opernfans und Theaterwissenschaftler dürften darin einige interessante Erkenntnisse liegen.
Das Material zu den Produktionen der Bayreuther Festspiele von 1951 bis 1986 steht nach erster Vorsortierung jetzt Benutzern des Archivs zur Verfügung - wenn sie einen Antrag stellen.
Der frühere Festspielleiter Wolfgang Wagner (1919-2010), Enkel des Komponisten Richard Wagner, hatte sich bereits vor 30 Jahren verpflichtet, mit seinem Ausscheiden das Dokumentarmaterial zu den Produktionen aus dem Archiv des Festspielhauses als Zustiftung an die Richard-Wagner-Stiftung und deren Nationalarchiv im Haus Wahnfried zu übergeben.
Wolfgang Wagner leitete die Festspiele von 1951, als sie sechs Jahre nach Kriegsende fortgesetzt wurden, bis 2008. Der nun neu zugängliche Bestand reicht bis 1986, als die Bayreuther Festspiele GmbH gegründet wurde.
Das Material enthält neben dem Presse- und Bildarchiv auch Akten, Korrespondenzen, Entwürfe, Modelle, Regieauszüge und andere Materialien zu den Produktionen der Bayreuther Festspiele. Nicht dabei sind die Privatnachlässe der Familie Wagner.
Das Wagner-Museum war bis Juli 2015 saniert, erweitert und neu gestaltet worden. Besonders ein neues Depot schuf dann nach Angaben des Hauses die räumlichen und konservatorischen Bedingungen dafür, den Wolfgang-Wagner-Bestand aufzunehmen. Im vergangenen Mai kamen die Dokumente - in 640 Kisten verpackt - nach Wahnfried.
Bis Dezember packten wissenschaftliche Mitarbeiterinnen das Material aus und sortierten es vor, so dass es nun auf Antrag eingesehen werden kann. Bis alles endgültig erschlossen und katalogisiert ist, wird es nach Angaben des Museums noch dauern.
Das Bayerische Hauptstaatsarchiv hat privates Material aus dem Nachlass von Wolfgang Wagner. Dessen Tochter und heutige Leiterin der Festspiele, Katharina Wagner, hatte den Nachlass dem Archiv 2013 als Schenkung übergeben. Dazu gehören zum Beispiel zwei Filme, die den Diktator Adolf Hitler privat im Kreis der Familie Wagner zeigen.
dpa
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