Vorsteuerergebnis sinkt Regulatorik macht Tennet zu schaffen

red
Bau an einer Stromleitung des Übertragungsnetzbetreibers Tennet. Foto: Moritz Kircher/Archiv Quelle: Unbekannt

ARNHEIM/BAYREUTH. Regulatorische Änderungen in den Niederlanden haben das Ergebnis des Übertragungsnetzbetreibers Tennet im ersten Halbjahr 2018 belastet. Der Umsatz des Unternehmens, das in Bayreuth eine Tochtergesellschaft hat, lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei knapp 1,97 Milliarden Euro und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Das gibt Tennet in einer Mitteilung bekannt.

 
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Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank von 796 Millionen Euro in der Vorjahresperiode auf nun 699 Millionen Euro.

Der Rückgang sei hauptsächlich auf eine regulatorische Änderung in den Niederlanden zurückzuführen, heißt es. Betroffen sei die Erstattung von bestimmten Systemdienstleistungen (Netzreserve).

Aufgrund eines Anstiegs der benötigten Mengen und höherer Preise für diese Systemdienstleistungen überstiegen den Angaben zufolge die tatsächlichen Kosten den Betrag, den Tennet im ersten Halbjahr 2018 durch seine Netzentgelte zurückerhalten konnte.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging im ersten Halbjahr 2018 auf 362 Millionen Euro (Vorjahr: 478 Millionen Euro) zurück. Die Investitionen von Tennet in die deutschen und niederländischen Höchstspannungsnetze beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2018 auf 904 Millionen Euro.

Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als 750 Millionen Euro zu Buche gestanden hatten.

In Deutschland bereitet der Übertragungsnetzbetreiber die Ausschreibungen für die Projekte Südlink (700 km) und Südostlink (580 km) vor.

Diese Gleichstromleitungen, die als Erdkabelverbindungen gebaut werden, werden den Angaben zufolge eine Gesamtkapazität von sechs Gigawatt (GW) haben (vergleichbar mit der Kapazität von sechs Großkraftwerken). Sie sollen von 2025 an große Mengen an erneuerbarem Strom aus dem Norden Deutschlands in die großen Verbrauchszentren im Süden des Landes transportieren.

Tennet-Chef Mel Kroon erklärte: „Die Energiewende gewinnt an Fahrt, auch in den Niederlanden. Während die Niederlande bislang hinter Deutschland zurückbleiben, ist zu erwarten, dass sie bald aufholen.“