Vor 50 Jahren Diebestrio gefasst

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 3. September 1968 berichteten wir unter anderem von Ganoven, die auch vor prominenten Namen nicht zurückschreckten.

 
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Der Bayreuther Kriminalpolizei ging damals eine Bande von Autodieben ins Netz. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 3. September 1968 berichtete, konnten die Beamten um Kriminaloberinspektor Hans-Joachim Achtert drei Männer festnehmen.

Es handelte sich um einen 30-Jährigen aus Betzenstein, einen 20-Jährigen aus Bayreuth und einen 29-jährigen Nürnberger. Den drei Männern wurde vorgeworfen, in nur zwei Monaten eine ganze Serie an Autodiebstählen begangen zu haben.

Dabei hatten sie Autobesitzer um mindestens 65.000 Mark betrogen und rund 30.000 Mark Gewinn gemacht. Das Trio hatte Sportwagen gestohlen und gleichzeitig Unfall- oder Schrottwagen angekauft. Passend zu den Kfz-Briefen der angekauften Wagen hatten sie in einer eigenen Werkstatt die Motor- und Fahrgestellnummern der gestohlenen Wagen frisiert. So konnten sie schließlich als Halter der gestohlenen Wagen auftreten.

Die Methode war raffiniert, ein Laie hätte die Fälschungen nicht erkannt. Unter den von den Dieben gestohlenen Fahrzeugen befand sich auch ein Mercedes des Hemdfabrikanten Walter Seidensticker. Das Trio stahl den Wagen, als Seidensticker gerade bei der Festspiel-Premiere weilte.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem Bombenalarm in der Bayreuther Innenstadt.

Der Kranführer auf einer Baustelle am Josephsplatz hatte eine Bombe gefunden. Die Polizei löste Großalarm aus.

Anfangs wurde befürchtet, die Bombe habe einen Langzeitzünder. Die Erschütterungen einer benachbarten Baustelle hätten die Uhr des Zünders in Gang setzen können. „Dann hätte es für uns nur noch ein Rezept gegeben: raus aus der Stadt!“, erklärte Polizeichef Anton Wager.

Doch die Bauarbeiter konnten schnell gestoppt werden. Die Bevölkerung in der Innenstadt wurde per Lautsprecherdurchsagen gebeten, im Keller Schutz zu suchen. Ein Bombenräumkommando aus Nürnberg rückte an und konnte den Blindgänger entschärfen.

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