Vor 50 Jahren Der 26.9.1968 - Kein Anschluss für Geigenreuth

Von Alina Steffan
Die Titelseite vom 26. September 1968. Repro: Nordbayerischer Kurier Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 25. September 1968 berichteten wir unter anderem über die Zukunft von Geigenreuth und von einem Wechsel an der Spitze der Bundeswehr in Bayreuth.

 
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Geigenreuth war damals eine kleine Streusiedlung im Südwesten Bayreuths. Gerade einmal 40 Menschen lebten dort. Einer von ihnen, ein Bonner Amtsrat, hatte bei der Stadt einen Antrag darauf gestellt, Geigenreuth an die städtische Kanalisation anzuschließen.

Stadtteil oder Streusiedlung?

Doch wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 26. September 1968 berichtete, lehnte die Stadt diesen Antrag ab. „In Geigenreuth tut sich einiges“, gab Oberbürgermeister Hans Walter Wild damals zu. „Die Frage ist nur: soll daraus ein Stadtteil werden oder soll es weiterhin nur eine Streusiedlung bleiben.“

In Geigenreuth durfte nur dann neu gebaut werden, wenn die Siedlung an die städtische Kanalisation angeschlossen würde. Gleichzeitig hätte ein Bebauungsplan für das Gebiet aufgestellt werden müssen. Die Kanalisierung hätte 200 000 Mark gekostet. „Ich halte es für sinnlos, wenn wir für 40 Bürger unsere Mittel verzetteln, die wir an anderen Punkten des Stadtgebietes so notwendig brauchen“, äußerte sich Stadtbaudirektor Rudolf Kosak dazu. Er räumte ein, dass dies nicht ausschließe, Geigenreuth später einmal an die Kanalisation anzuschließen. Das Stadtratsplenum schloss sich dieser Argumentation an und wies den Antrag ab.

Kommandeurswechsel beim Panzergrenadierbataillon

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem Kommandeurswechsel beim Panzergrenadierbataillon 102. Oberstleutnant Gottfried Hannes verließ das Bayreuther Bataillon und wechselte nach München. Sein Nachfolger wurde Major Ruprecht von Butler, der zuvor in Bamberg stationiert gewesen war.

Auf dem Appellplatz der Markgrafenkaserne wurde Hannes feierlich verabschiedet. Brigadegeneral Joachim Lindner entband den Standortältesten offiziell von seinen Pflichten. Zur Abschiedszeremonie war auch Oberbürgermeister Hans Walter Wild gekommen, der das gute Verhältnis zwischen der Truppe und den Bürgern der Stadt lobte.

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