Vor 50 Jahren Der 25.10.1968: Wut auf Polizei endete vor Gericht

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 25. Oktober 1968 berichteten wir unter anderem von einem Bayreuther Wutbürger, den sein Temperament hinter Gitter brachte.

 
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Vor dem Bayreuther Amtsgericht musste sich damals ein 43-jähriger Mann verantworten, weil er Polizeibeamte beleidigt und angegriffen hatte.

Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 25. Oktober 1968 berichtete, war der 43-Jährige nicht gut auf die Polizei zu sprechen. Im Juli desselben Jahres hatte er die Polizeihauptwache im Alten Rathaus aufgesucht. Er hatte dort schon häufiger randaliert, dieses Mal jedoch überspannte er den Bogen: Er beschimpfte die anwesenden Polizisten, packte einen von ihnen an der Brust, und den Polizeihauptwachtmeister zog er so fest an der Krawatte, dass dieser keine Luft mehr bekam.

Die Polizisten drängten den Mann aus dem Zimmer, erstellten Strafanzeige und ordneten eine Blutprobe an. Es waren vier Polizisten nötig, um den Mann zu fixieren, damit der herbeigerufene Arzt das Blut abnehmen konnte.

Währenddessen schrie der 43-Jährige weiter: „Hätte ich eine Maschinenpistole dabei, würdet ihr alle nicht mehr leben.“

Noch im Gerichtssaal stänkerte der Angeklagte weiter. „Wenn ich einen in Zivil erwische, ist er dran“, drohte er. Das Gericht verurteilte den Mann zu einem halben Jahr Gefängnis ohne Bewährung.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier davon, dass in Meyernberg damals ein neues Wohngebiet entstand. In dem Gebiet zwischen der Aktienziegelei und der Sauerbruchstraße entstanden insgesamt 110 neue Mietwohnungen. Das gesamte Projekt galt damals als überaus modern.

Hauptattraktion würde ein Terrassen-Hanghaus sein, das sich optimal in das Hanggebiet einfügen sollte. Weil das Haus an den Hang gebaut wurde, war auch die Zufahrt außergewöhnlich: Von der Sauerbruchstraße kommend würde man zunächst in die Hochgarage auf dem Dach des Gebäudes fahren, von wo aus man in die darunterliegenden Wohnungen gelangte.

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