Vor 50 Jahren Der 24.10.1968: Neues Wahrzeichen für Bayreuth

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 24. Oktober 1968 berichteten wir unter anderem von einem allzu goldenen Kunstwerk und dem Sieg einer Maschine über den Menschen.

 
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Heute gehört er fest ins Bild der Bayreuther Eremitage: Apollo mit dem Sonnenwagen. Die Quadriga wurde im Frühjahr 1969 auf dem Sonnentempel in der Eremitage installiert.

Die Vorbereitungen dazu liefen einige Monate zuvor auf Hochtouren, wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 24. Oktober 1968 berichtete. Bei der Quadriga für Bayreuth handelte es sich um die zweite ihrer Art in Deutschland – die erste befindet sich bis heute auf dem Brandenburger Tor.

Sechs Jahre zuvor hatte der Münchner Bildhauer Richard Stammberger den Auftrag für den Sonnenwagen von der Bayerischen Schlösserverwaltung erhalten. Stammberger hatte den Auftrag jedoch nicht mehr umsetzen können, er verstarb 1966 plötzlich und hinterließ nur einige Bruchstücke der Figur.

Den Auftrag übernahm sein Münchner Kollege Bernhard Krauß. Die vier lebensgroßen Pferde waren inzwischen fertiggestellt. Apollo und der Wagen würden alsbald folgen.

Die Vergoldung des gesamten Gespanns, wie man es heute kennt, war ein Wunsch der Schlösserverwaltung. Krauß hatte von „diesem Goldgeblinker, das die künstlerische Wirkung verwischt“ nicht viel gehalten. Er hätte lieber durchgesetzt, dass lediglich der Lorbeerkranz, die Fackel und die Sonne vergoldet würden.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einer Büromaschinen-Schau im Schloß Thiergarten, bei der die Firma Olivetti eine „Programma 101“ präsentierte – den ersten programmierbaren Tischrechner der Welt.

Der Vorläufer moderner Taschenrechner wurde sogleich in einen Wettkampf involviert: fünf Bayreuther Prominente traten gegen die Rechenleistung der Maschine an. Bis auf einen, den damaligen Landrat Josef Kohut, mussten sie alle klein beigeben angesichts der Rechenleistung der „Programma 101“.

Gemeinsam verloren die fünf Männer 600 Mark, die zuvor von der Firma Olivetti gestiftet worden waren, an einen guten Zweck. Das Geld wurde an das städtische Säuglings- und Kleinkinderheim gespendet.

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