Die Deutsche Bundesbahn hatte sich damals eine Rabattaktion ausgedacht, die gleichermaßen für Begeisterung und für Unmut sorgte. Paare konnten damals vergünstigt durch die Bundesrepublik fahren.
BAYREUTH. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 21. September 1968 berichteten wir unter anderem von einer umstrittenen Rabattaktion der Bahn und von einer Verhaftung wegen illegaler Abtreibung.
Die Deutsche Bundesbahn hatte sich damals eine Rabattaktion ausgedacht, die gleichermaßen für Begeisterung und für Unmut sorgte. Paare konnten damals vergünstigt durch die Bundesrepublik fahren.
Vor allem Rentner fühlten sich von der Aktion „Rosa Zeiten“ übergangen, da sie häufig keinen Partner mehr hatten. Bei der Bundesbahn in Bayreuth gingen beispielsweise zahlreiche Protestanrufe ein. „Man wollte in diesem Jahr einfach einmal einen anderen Personenkreis ansprechen, anderen Bevölkerungsgruppen eine Vergünstigung zukommen lassen“, erklärte der Bundesbahnoberinspektor Gerhard Meier die Entscheidung der Bahn. Die jungen Leute zeigten sich hingegen begeistert von der Aktion, wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 21. und 22. September 1968 berichtete. Einige Reisebüros boten direkt einen Vermittlungsservice an, der gleichgesinnte Reisende aneinander vermittelte.
In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einer Frau, die wegen illegaler Abtreibungen festgenommen werden konnte. Durch den mysteriösen Tod zweier junger Frauen aus Creußen und dem Landkreis Kulmbach kam die Bayreuther Kriminalpolizei auf die Spur einer 54-jährigen Hausfrau aus Bayreuth. Wie sich herausstellte, hatte die Hausfrau nichts mit dem Tod der Frauen zu tun. Sie stand jedoch unter dringendem Tatverdacht, in mehr als zwölf Fällen illegale Abtreibungen vorgenommen zu haben. Die 54-Jährige legte bei ihrer Verhaftung ein Geständnis ab.