Vor 50 Jahren Der 19.10.1968: Bayreutherin holt Bronze

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 19. und 20. Oktober 1968 berichteten wir unter anderem von einer erfolgreichen Bayreuther Sportlerin bei Olympia und ihrer Sehnsucht nach Bayreuther Wurst.

 
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Grund zum Jubeln hatten damals die Familienangehörigen und Freunde von Heidi Reineck. Die Bayreuther Schwimmerin trat 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexico an. Als Reineck dann mit der deutschen Lagenstaffel antrat, saß die ganze Familie Reineck mit den Nachbarn in Bayreuth wie gebannt vor dem Fernseher.

„Zugucken ist schlimmer als Mitschwimmen“, behauptete Heidis Vater. Er hielt sogar eine Stoppuhr bereit, um die Einzelzeit seiner Tochter zu stoppen. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 19. und 20. Oktober 1968 berichtete, wurde das Daumendrücken belohnt: Heidi Reineck landete auf dem dritten Platz und erhielt eine Bronzemedaille.

Nicht nur ihre Familie sandte daraufhin Glückwünsche nach Mexico, sondern auch Oberbürgermeister Hans Walter Wild und die Lehrer und Schüler der Staatlichen Realschule – Heidis Schule. Die berühmte Schwimmerin berichtete ihren Eltern in zahlreichen Briefen von ihren Erlebnissen bei den Olympischen Spielen. Sie war begeistert von den Eindrücken und der Atmosphäre im Schwimmer-Dorf. Nur das deutsche Essen vermisste sie: „Ich sehne mich nach einem Camembert und einer guten Bayreuther Wurst“, schrieb sie in einem Brief.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von der Einweihung des Hochhauses Deutscher Ring. In dem zehngeschossigen Hochhaus der gleichnamigen Versicherungsgesellschaft am Josephsplatz wurde bereits seit einiger Zeit gearbeitet, gewohnt und verkauft. Mit der offiziellen Einweihungsfeier war jedoch noch gewartet worden, bis auch das Dachrestaurant fertig war. Dort konnte man künftig bis 1 Uhr nachts essen, trinken und tanzen – und natürlich die Aussicht über Bayreuth genießen. Oberbürgermeister Wild nannte das neue Gebäude „bahnbrechend für die Entstehung einer Neustadt“.

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