Zusammen mit dem Hund auf drei Quadratmetern

23 Wochen lang hatte eine Bayreutherin in einem Toilettenhäuschen am Röhrensee gewohnt. Aus einer Trotzreaktion heraus war die Dame in die öffentliche Bedürfnisanstalt eingezogen. Ihr altes Zuhause am Kolpingplatz war dem Rathausneubau zum Opfer gefallen. Sicher, die Stadt hatte ihr eine neue Wohnung zugewiesen – in einer Unterkunft für Obdachlose. Da wollte die Frau nicht hin. Also hatte sie vorübergehend das Toilettenhäuschen, in dem sie putzte, vorgezogen. Dort hatte sie gemeinsam mit ihrem Hund auf drei Quadratmetern gelebt. Durch ihre ungewöhnliche Lebensweise hatte die Frau viel Aufsehen erregt. Als der Herbst kam, wurde die Wohnstätte immer ungemütlicher, und von der Trotzreaktion war nur noch Resignation übrig geblieben. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 17. September 1968 berichtete, hatte die Stadt inzwischen eine neue Wohnung für die Frau gefunden. Schon in der folgenden Woche würde sie in eine 30 Quadratmeter große Wohnung in der Erlanger Straße einziehen können.

Eine Million für Sanierung des Ellrodt-Palais

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier darüber, dass das Ellrodt-Palais renoviert werden musste. Im Jahr 1965 hatte die Schmidtbank das altehrwürdige Anwesen in der Ludwigstraße 26 erworben. Einst hatten in dem Gebäude aus dem Jahr 1762 markgräfliche Finanzminister gewohnt. Doch der Zustand des Hauses war sehr schlecht. „Das Einzige, was das Ganze noch zusammenhielt, waren die Wurmlöcher in den Stützbalken“, so ein Mitarbeiter der Schmidtbank, die rund eine Million Mark in die Renovierung steckte. Während der Vorbereitung zu den Renovierungsarbeiten entdeckten Arbeiter im Keller einen alten, vom Grundwasser gespeisten Privatbrunnen. Dessen Feuchtigkeitsausstrahlung war mit Schuld an dem Verfall des Hauses.