Vor 50 Jahren Der 16.10.2018: Kanzer Flussbad war ein Reinfall

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 16. Oktober 1968 berichteten wir unter anderem von einer vermeintlich guten Idee, die sich aber als ziemlicher Flop erwies.

 
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Mit einer fünfstelligen Investitionssumme hatten die Bayreuther Stadtwerke damals versucht, der Bevölkerung in St. Johannis ein romantisches Flussbad am Roten Main anzubieten. Doch schon nach der ersten Saison mussten die Betreiber einsehen, dass diese Bemühungen ein Reinfall waren.

Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 16. Oktober 1968 berichtete, hatte man im Flussbad gerade einmal 763 Mark eingenommen – in der ganzen Saison. Der damalige Leiter des Wasserwerks, Oberingenieur Robert Lang, nannte die Besucherzahlen „außerordentlich enttäuschend“. „Wir sollten es uns im nächsten Jahr ernstlich überlegen, ob wir unter diesen Umständen das Bad noch weiterbetreiben können“, räumte Lang ein.

Die Intention der Stadtwerke war es gewesen, der Bevölkerung eine Alternative zum Kreuzsteinbad anzubieten. Doch gerade einmal 1954 Besucher hatten von dieser Möglichkeit in den vier Sommermonaten Gebrauch gemacht. Sogar das Freiluftbad an der Bürgerreuth hatte bessere Besucherzahlen und Einnahmen vorzuweisen.

Das Altstadtbad war sogar so gut besucht worden, dass man bei den Stadtwerken ernsthaft darüber nachdachte, in ein paar Jahren ein neues Becken zu bauen.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einer originellen Aktion der Bayreuther Numismatiker. Die Münzsammler hatten ihren Stammtisch in der Rollwenzelei anlässlich der Olympischen Spiele, die damals in Mexiko stattfanden, dekoriert. Unter der Glasplatte der alten Baumscheibe, die als Stammtisch diente, hatten die Numismatiker Münzen aus allen an den Olympischen Spielen teilnehmenden Staaten so drapiert, dass die Münzen die fünf Olympischen Ringe darstellten.

Das machte den Stammtisch noch ansehnlicher als er ohnehin schon war. Denn die Baumscheibe war mit ihrer mit Samt ausgekleideten Aushöhlung schon für sich ein Hingucker.

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