Vor 50 Jahren Der 13.10.1968: Salmonellen im Pudding

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 12. und 13. Oktober 1968 berichteten wir unter anderem von der Spurensuche nach einer Massenvergiftung.

 
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Mitte September des Jahres 1968 hatten 75 Ärzte und Patienten des Städtischen Krankenhauses an Vergiftungserscheinungen gelitten. Sie alle hatten kurz zuvor einen Vanillepudding gegessen. Rund einen Monat später lagen erste Ergebnisse zu den Umständen der Vergiftung vor.

Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 12. Und 13. Oktober 1968 berichtete, hatten eingehende Untersuchung Salmonellen als Ursache für die Lebensmittelvergiftung ermittelt. Zwar waren inzwischen alle Erkrankten wieder fit, doch einige von ihnen schieden immer noch Salmonellenerreger aus.

Daher war der Fall für das Gesundheitsamt auch noch nicht abgeschlossen. Oberregierungsmedizinalrat Martin Alberts, gleichsam Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes, ließ unmittelbar nach dem Vorfall die gesamte Speisekarte des Krankenhauses prüfen.

Alle risikobehafteten Lebensmittel, wie Fleischklopse, Spätzle, Steaks und Rohwurst, wurden zur näheren Untersuchung in ein Labor nach Nürnberg geschickt. Nachdem sich die Befunde als negativ herausstellten, bestätigte sich schließlich der Vanillepudding als Nährboden der Salmonellen.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem Richtfest am Versorgungskrankenhaus. Dort war damals ein neues Heizhaus gebaut worden.

Der Bau des Heizhauses stand am Anfang eines Bauabschnitts, bei dem dringend erforderliche Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt werden sollten. So sollten in den folgenden zwei Jahren auf dem Gelände des Krankenhauses ein neues Schwesternwohnheim und ein Zentrum für Querschnittsgelähmte entstehen.

Der damalige Chefarzt des Krankenhauses, Kurt Schwädt, fand damals klare Worte der Erleichterung über den Beginn der Modernisierungsmaßnahmen: „Wir sind glücklich, dass die Zeit der Stagnation vorbei ist. Endlich tut sich bei uns wieder etwas!“

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