Vogeldiebstahl am Röhrensee

Von

Ein ungewöhnlicher Fall beschäftigt die Bayreuther Polizei und das Stadtgartenamt: Zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen sind jetzt am Röhrensee Vögel aus einer Voliere gestohlen worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und geht von einem Zusammenhang der Taten aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Leiter des Stadtgartenamtes, Robert Pfeifer, ist bestürzt über den erneuten Einbruch in die Volieren am Streichelzoo des Tierparks am Röhrensee. Das ist eine Schweinerei", sagt Pfeifer. Einzeltäter würden zerstören, was Tausenden eine Freude macht. "Das erste Mal wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. November eingebrochen", sagt Pfeifer am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Einbruch habe zwei Ziele gehabt: die Voliere der Mönchssittiche und die der Wellensittiche. Wie Pfeifer sagt, sei in der Mönchssittich-Voliere nichts weggekommen, "es war aber jemand drin". Bei den Wellesittichen sei dem Anschein nach auch kein Vogel gestohlen worden, aber "es wurden die Nistkästen durchsucht. Wie jetzt auch wurden die Vorhängeschlösser mit dem Bolzenschneider aufgezwickt".

Einbruch diesmal in nur eine Voliere

Jetzt haben sich der oder die Täter nur auf die Voliere der Wellensittiche und Nymphensittiche konzentriert, sagt Pfeifer. "Wie bei den ersten Einbrüchen auch, herrschte in der Nacht zum Montag sehr schlechtes Wetter. Es waren wohl auch sehr wenige Spaziergänger im Park unterwegs." Als die Mitarbeiter des Röhrensee-Parks am Montag zu der Voliere kamen, sei wieder ein aufgezwicktes Vorhängeschloss am Boden gelegen, sagt Pfeifer. Man habe sehen können, dass "jemand in der Voliere drin war, es wurde alles durchwühlt." Diesmal jedoch fehlten auch Vögel: "Die genaue Zahl kennen wir nicht, weil wir das Jahr über sehr viele Jungvögel hatten. Aber es waren am Anfang des Jahres 125 Wellensittiche und 25 Nymphensittiche in der Voliere, es fehlen ungefähr 25 Wellensittiche und 17 Nymphensittiche."

Panik im Käfig

Es müsse eine große Panik geherrscht haben, als der oder die Täter die Vögel "mit einem Kescher oder mit bloßen Händen gefangen haben. Auf dem Boden lagen viele Federn, es ist auch ein Vogel gestorben. AM Tag danach waren die Vögel sehr verstört", sagt Pfeifer. Er geht nicht davon aus, dass es sich um eine "Tierbefreiungsaktion handelt. Nach dem Diebstahl ist die Voliere wieder verschlossen worden. Es war auch in den anderen Gehegen nichts". Was Pfeifer nicht versteht: "Ich frage mich, was die Täter mit so einem Tier wollen. Man bekommt die Sittiche für wenig Geld in der Zoohandlung oder im Gartencenter."

Hoffnung auf Zeugen

Pfeifer setzt zusammen mit der Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat, auf Zeugen, die in den Abendstunden des Sonntags oder in der Nacht zum Montag möglicherweise Wahrnehmungen gemacht haben. "Wir haben eine Lampe an der Voliere brenne, so dass Jogger, die oft spät abends noch ihre Runden dort drehen, auch aufmerksam werden, wenn sich dort jemand zu schaffen macht"; sagt Pfeifer. Zudem ist es aufwendig, zur Voliere zu gelangen: Die Täter müssen erst über den Zaun des Streichelgeheges mit den Ziegen gestiegen sein.

Von Sonntag auf Montag schlugen die Täter zu

Als Zeitraum für den Diebstahl nennt Dominik Salosnig, Pressesprecher der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt, die Zeit zwischen Sonntag, 16 Uhr, und Montag, 13 Uhr. "Wir gehen von einem Zusammenhang der Taten aus", sagt Salosnig, der die Diebstähle "dreist und durchaus eigenartig" nennt. "Vor allem ist das bei uns alles andere als üblich, es sind keine weiteren derartigen Fälle in der jüngeren Vergangenheit bekannt." Wie Pfeifer sagt, habe es im Tierpark am Röhrensee "so etwas meines Wissens nach noch nie gegeben".

Um den Tätern auf die Schliche zu kommen, bittet die Polizei mögliche Zeugen, sich unter 0921/5062130 bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt zu melden.

Autor

Bilder