Verliebt bei der Sommeruni

Von Stefan Gewinner
Maria Henning von der Universität Bayreuth und Teilnehmer der Sommeruniversität sprachen über ihre Erlebnisse in Deutschland. Unser Bild zeigt (von links) Daniela Ioana Demeni, Jesús Aparicio, Marta Manco, Arianna Curci, Maria Henning, Claudia Goncalues, Mustafa Alabfovd und Veronika Kurtová. Foto: red Foto: red

Die Sommeruniversität im August ist ein „Herzstück der Universität Bayreuth“. Hier bekommen Studenten aus 47 Ländern die Möglichkeit, einen Sommer in Bayreuth zu verbringen. Dabei bekommen sie Deutschunterricht und lernen in der Freizeit Land und Leute kennen. 

 
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Maria Henning von der Universität Bayreuth ist federführend für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich. Als Geschäftsführerin des Instituts für Internationale Kommunikation der Universität kümmert sie sich von organisatorischen Punkten bis zu persönlichen Problemen um alles, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen.

Dabei wird sie tatkräftig von einem Team aus 27 Dozenten sowie Mitarbeitern und Studenten unterstützt. „Bei der Sommeruni sind wir grundsätzlich alle per Du. Das schafft eine vertrauensvolle und freundschaftliche Arbeitsatmosphäre“, sagt Henning.

Interkulturelle Kommunikation

Dabei ist Henning wichtig, dass die Sommeruniversität nicht nur als Sprachausbildung besteht. So sollen die ausländischen Besucher auch interkulturelles Training erhalten. Dabei wird in Rollenspielen die Kommunikation von Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung geübt. „Das ist oft lustig, weil es hier häufig zu komischen Situationen kommt. Es zeigt aber auch, wie unterschiedliche Deutung von Gesten zu Missverständnissen führen kann“, sagt Henning.

Ausflüge in Stadt und Region

Nach dem Unterricht oder am Wochenende stehen oft Ausflüge auf dem Programm. So besuchen die Studenten der Sommeruni Bayreuther Unternehmen wie die Brauerei Maisel oder die Klaviermanufaktur Steingraeber. Auch Tagesausflüge nach Dresden und Weimar stehen auf dem Programm. Besonders faszinierend ist die Besichtigung im Freilichtmuseum Mödlareuth, in der Nähe von Hof. Hier können die Teilnehmer hautnah erleben, wie der Kalte Krieg ein Dorf in der Mitte geteilt hat. In die Zukunft blickt Henning optimistisch: „Die Sommeruniversität gibt es jetzt seit 20 Jahren. Sie wird auch nächstes Jahr wieder stattfinden. Dabei soll das Kursangebot noch weiter ausgebaut werden.“

Deutsche Pünktlichkeit

Marta Manco und Arianna Curci aus Italien: „Wir haben ein sehr reichhaltiges Programm. Uns werden hier wirklich sehr viele Möglichkeiten geboten“, sagt Manco. Sie denkt sogar darüber nach, ein Semester in Deutschland zu studieren. Deshalb dient ihr die Sommeruni auch als Vorbereitung darauf. Beide bemerken aber auch die kleinen Unterschiede: „So ist Pünktlichkeit in Deutschland sehr wichtig. Wir Italiener sind ja bekannt dafür, das nicht so genau zu nehmen“, sagt Arianna Curci.

Bayerische Bierkultur

Mustafa Alabfovd aus Syrien: „Es ist eine gute Gelegenheit, neue Leute  und andere Gebräuche kennenzulernen“, sagt er. Mustafa ist vor drei Jahren aus Syrien geflüchtet und lebt seitdem in Deutschland. Er lernte innerhalb von zwei Jahren Deutsch und will hier ein Studium im Bereich Informatik oder Wirtschaft absolvieren. Über die Sommeruni sagt er: „Ich habe hier vor allem verstanden, wie man andere Kulturen akzeptiert und viele Menschen aus anderen Ländern kennengelernt.“ Am besten gefällt ihm in Bayern die Brauereikultur. „Über Bier brauchen wir hier nicht zu diskutieren“, sagt Alabfovd.   

Deutsch für Juristen

Daniela Ioana Demeni aus Rumänien und Jesús Aparicio aus Spanien: „Für uns ist die Sommeruni ganz besonders wichtig. Hier haben wir uns kennengelernt“, sagt Demeni. Denn vor sieben Jahren nahmen die beiden schon mal an einer Sommeruniversität in Bayreuth teil. Inzwischen sind sie glücklich verheiratet. Aparicio sagt: „Dieses Programm ist vor allem beruflich für mich interessant. Denn ich arbeite als Rechtsanwalt und brauche vor allem gute Kenntnisse im Juristendeutsch.“ Seiner Frau geht es ähnlich, sie ist Dolmetscherin und muss vor allem vom Deutschen ins Rumänische übersetzen. „Wir können allen nur empfehlen, an Veranstaltungen wie der Sommeruni teilzunehmen. Denn hier nimmt man eine europäische Identität mit. Darüber hinaus hat Bayreuth ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Demeni.

Gute Küche

Veronika Kurtová aus der Slowakei: „Ich will hier meine Sprachkenntnisse verbessern und ich wollte Bayreuth wieder einmal sehen“, sagt Kurtová. Sie arbeitet als Lehrerin in einer Grundschule. Dort unterrichtet sie Englisch und Deutsch. Während ihres Studiums hat sie schon mal ein Wintersemester in Bayreuth studiert. Über ihren Aufenthalt in Bayreuth sagt sie: „Ich mag vor allem die bayerische Küche sehr. Die Sommeruniversität ist ein Herzstück der Universität Bayreuth. Wir fühlen uns hier alle sehr wohl. Außerdem kann man hier neue Kontakte knüpfen.“

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