Verkehrsunfallstatistik der Polizei Auerbach Vier Verkehrstote im vergangenen Jahr

Von Klaus Trenz
Foto: dpa Foto: red

Die Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion (PI) Auerbach mit der Polizeistation Vilseck von 2015 wäre, wenn man nur die Zahlen zugrunde legt. im Prinzip dieselbe wie ein Jahr zuvor. Wäre da nicht ein deutlicher Anstieg der Kleinunfälle, wie die Polizei sie nennt: Unfälle, bei denen nur geringe Verkehrsverstöße auszumachen sind: Parkrempler, kleine Auffahrunfälle und Wildschäden.

 
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Deren Anstieg von 353 auf 411 Fälle sorgen für einen Zuwachs der Unfälle um 13 Prozent auf 585 insgesamt. Dabei steht die Polizei vor allem in Sachen Wildunfälle noch vor einem Rätsel, wie der PI-Leiter Karlheinz Escher andeutet. 260 Mal prallten Tiere (vor allem Rehe, die die Fahrbahn kreuzten) mit Fahrzeugen zusammen. „Nur“ 192 waren es noch im vorangegangenen Jahr gewesen.

Gespräch geplant

Die Wildunfälle nehmen damit einen Anteil von 63 Prozent an den Kleinunfällen ein. Bei einem Gespräch der Polizei mit Jägern, dem Landratsamt und dem Amt für Landwirtschaft in den nächsten Wochen will man der Sache auf den Grund gehen und nach Lösungen suchen, die Wildunfälle wieder besser in den Griff zu bekommen.

Zugunglück bei Freihung

Vier Verkehrstote im vergangenen Jahr ist für die Auerbacher Polizei eine ungewöhnlich hohe Zahl. Das sind die zwei Toten bei dem Zugunglück im November bei Freihung und zwei tödliche Unfälle nahezu an derselben Stelle bei Röslas. In beiden Fällen sind eine 20- und eine 53-jährige Frau aus unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen. Beide sind später ihren schweren Verletzungen erlegen. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten blieb mit 77 nahezu konstant. Der deutliche Anstieg von 100 verletzten Personen auf 121 ist ebenfalls dem Zugunglück bei Freihung geschuldet, als 23 Fahrgäste verletzt wurden.

Nachdem bei den Verkehrsunfällen mit schwerwiegendem Sachschaden 2014 eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen war, sind die Zahlen in diesem Jahr wieder gestiegen. 97 schwere Unfälle bedeuten statistisch eine Zunahme um knapp über zehn Prozent.

Kein Schulwegunfall

Einen Schulwegunfall im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr hat es im vergangenen Jahr nicht gegeben. Die Polizei registrierte 70 Unfälle mit Fahrerflucht. 30 Unfallverursacher konnten ermittelt werden. Weil es sich hier vor allem um Schäden beim Ein- und Ausparken handelt, tut sich die Polizei schwer mit Ermittlungsansätzen und ist vor allem auf Zeugen angewiesen.

Hauptunfallursachen bleiben zu hohe Geschwindigkeit und Vorfahrtsverletzungen. 31 alkoholisierte Fahrer hat man 2015 aus dem Verkehr gezogen – sieben mehr als im Vorjahr. Alkohol spielt bei den Unfallursachen mit vier Prozent Anteil aber nur eine kleine Rolle. Auch bei den Fahranfängern. Bis zum Alter von 24 gilt man bei der Polizei als Fahranfänger. Diese Altersgruppe verursachte 20 Prozent der schwerwiegenden Verkehrsunfälle. „Das klingt nicht nach viel“, sagt Escher, aber immerhin beträgt der Anteil der Menschen in diesem Alter nur acht Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die Hauptunfallursache bei den Fahranfängern sei die nicht angepasste Geschwindigkeit in vielen Situationen. Der Alkohol spiele bei dieser Altersgruppe nur eine geringfügige Rolle. 145 Fahrer, die zu schnell unterwegs waren, hat man im vergangenen Jahr mit der Laserpistole erwischt. Die waren dann aber deutlich zu schnell – mindestens 20 Stundenkilometer –, unterwegs.