Freitag, 22.30 Uhr. Blaulicht überall in der Maximilianstraße, aus allen Gässchen scheinen Polizeiwagen zu kommen. Alle jagen einen alten silbernen Polo, innen sieht er wüst aus, außen hat er Dellen. Am Steuer sitzt ein 24 Jahre junger Mann, der versucht, vor der Polizei abzuhauen. Durch die Max-Straße, dann jagt er um die Kurve in die Kanzleistraße und sofort wieder in das nächste enge Gässchen.
 
Bei der Gaststätte Oskar biegt er wieder nach rechts in die Fußgängerzone ein, vor den Augen vieler Gäste. Zweimal macht er so die Runde, die Polizeiwagen immer hinter ihm her. „Dann hat er sich verlenkt“, sagt ein Augenzeuge. Direkt an der Kreuzung Kämmereigasse/Kunstmuseum bleibt der Fahrer stehen, die Mauer nur knapp weniger als ein Meter entfernt. Er steigt aus, lässt die Tür offen und rennt in Richtung Sophienstraße. Direkt in die Arme der Polizei. Dort stehen sechs Wagen. In einem sitzt er drin – in Handschellen. Und wird ins Präsidium gefahren.

Was den jungen Mann trieb, wie alt er ist – alles noch unsicher. „Wir wissen es selbst noch nicht“, sagt Dirk Hackenberg von der Polizei-Inspektion Bayreuth Stadt. Seine Kollegen hätten den Fahrer des Polo kontrollieren wollen, der aber flüchtete. Noch lange danach untersuchten Beamte den alleingelassenen Wagen auf Drogen, öffnen Türen, Kofferraum, forderten auch Hunde an. Auch die Gäste der umliegenden Restaurants wurden befragt.
 
Verletzt wurde nach Informationen des Kuriers niemand.Obwohl die Innenstadt sehr voll war und die Lage bedrohlich aussah, blieb eine Panik aus.
Update: Nach ersten Erkenntnissen der Polizei stand der 24-jährige Fahrer unter Drogen. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, habe er die Flucht ergriffen. Dies bestätigte in der Nacht ein Beamter der Einsatzzentrale in Bayreuth.