Verfolgungsjagd Betrunkener flüchtet von Nürnberg bis kurz vor München

red
Symbolfoto: Carsten Rehder/dpa Foto: red

NÜRNBERG. Was als Spritztour in Nürnberg mit einem entwendeten Wagen anfing, wurde zu einer Verfolgungsjagd über die A9, die am Samstagmorgen erst kurz vor München an der Rastanlage Fürholzen endete. Der Fahrer des Fluchtwagens wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.

 
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Die Polizei berichtet von einem Diskobesuch eines 19-Jährigen und einer gleichaltrigen Frau. Der junge Mann habe auch bei der Frau übernachtet. Als die junge Frau in der Nacht von Freitag auf Samstag schlief, habe der Mann ihren Autoschlüssel entwendet und sei – immer noch alkoholisiert und nicht im Besitz eines Führerscheins – mit ihrem Mini zu einer Spritztour aufgebrochen.

Anhaltesignale der Polizei missachtet

Beim Ausparken sei der 19-Jährige gegen eine Hauswand geprallt und sei anschließend einfach weitergefahren. Zuerst sei er dann in Nürnberg unterwegs gewesen, wo er vier Freunde umher chauffierte. Drei seiner Begleiter habe er am Bahnhof aussteigen lassen. Ein Bekannter, den er angeblich nach Hause fahren wollte, blieb als Beifahrer sitzen.

Während der Heimfahrt geriet der Wagen nach Polizeiangaben ins Visier einer Streife, die das Fahrzeug einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterziehen wollte. Der Fahrer habe sich der Kontrolle entzogen und die Anhaltesignale der Polizei missachtet. Auch auf die Aufforderung seines Beifahrers, ihn aussteigen zu lassen, habe der Fahrer nicht reagiert.

Was sich dann zugetragen hat, beschreibt die Polizei in ihrem Bericht wie folgt:

Stattdessen beschleunigte der 19-Jährige, verließ das Stadtgebiet und fuhr an der AS Nürnberg-Nord auf die A3 in Richtung Regensburg auf. Am Autobahnkreuz Nürnberg steuerte er den Mini dann weiter Richtung München. Sämtliche Anhalteversuche ignorierte der Fahrer und fuhr dabei mit Geschwindigkeiten von 160 bis 200 km/h. Dabei überholte er mehrfach rechts sowie über den Seitenstreifen und gefährdete durch seine unkontrollierten Fahr- und Überholmanöver auch andere Verkehrsteilnehmer.

Um den Verfolgungsdruck abzubauen, ließen sich die Streifenfahrzeuge zurückfallen. Es war der Einsatzzentrale auch gelungen, einen dauerhaften Telefonkontakt mit den Fahrzeuginsassen zu halten. Die Beobachtung übernahm ein Polizeihubschrauber aus der Luft. An der Tank- und Rastanlage Führholzen fuhr der Mini schließlich von der Autobahn ab. Dort konnte er von mehreren Streifenwagen so eingekesselt werden, dass seine Flucht nach knapp 150 Kilometern beendet war. Der Fahrer wurde festgenommen. Neben der fehlenden Fahrerlaubnis wurde bei dem 19-Jährigen auch noch Alkoholeinfluss festgestellt. Ein Alkotest ergab über ein Promille.

Aufgrund seines Zustandes sei der Fahrer in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. „Glücklicherweise kamen bei der Verfolgungsfahrt keine Unbeteiligten oder Polizeibeamten zu Schaden“, meldet die Polizei.