Überraschungen aus der Küche Bad Berneck: Brezen-Wochen stehen an

Von Harald Judas
 Foto: red

Die Brezenwochen in Bad Berneck haben eine lange Geschichte. Die Veranstaltung ist sich im Kern zwar immer treu geblieben – es gibt immer die berühmten Anisbrezen –, hat aber auch immer wieder Änderungen erfahren. Ab 29. Januar ist es wieder soweit. In der Kurstadt werden dann unter dem Zeichen der Breze fünf Wochen lang Spezialitäten angeboten.

 
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Seit 1979 ist Hermann Hartl (70) schon Brezenwirt und er hat einige Veränderungen mitgemacht: „Früher waren es traditionelle Gerichte, Schlachtschüssel, Braten“, erzählt er. „Am Donnerstag wurde geschlachtet“, erinnert er sich. Es gab deftige Kost. Alles aus der Schlachtung wurde verwertet. „Jeder Brezenwirt war trotzdem für seinen eigenen Geschmack bekannt“, berichtet Hartl.

Deftige Küche

Wobei er und sein Kollege Hans Margraf übereinstimmend eines berichten: „Nachdem über Jahre hinweg der Trend zu leichter Küche anhielt, lässt sich inzwischen eine gewisse Gegenbewegung ausmachen. Denn die Brezenwirte betrachten die Entwicklung genau, wollen immer aktuell bleiben: „Man denkt immer darüber nach, was lässt sich neu machen“, bestätigt Hans Margraf vom Marktplatzstüberl, der ersten Station in diesem Jahr. „Egli-Fisch aus dem Bodensee“ und „Bison“ haben so den Weg auf die Speisekarte gefunden.

Zurückgegangen ist im Laufe der Zeit die Zahl der Wirte. Einst waren sie zwölf. „Inzwischen sind wir noch zu fünft“, sagt Hermann Hartl. Doch die verbliebenen Wirte tun sich dafür leicht, mit unterschiedlichen Schwerpunkten dafür zu sorgen, dass im Speisenangebot keinerlei Langeweile aufkommt.

Internationale Küche

Ab dem 29. Januar ist im Restaurant Marktplatzstüberl der Auftakt mit dem Schwerpunkt auf Internationaler Küche. Eher der Tradition verpflichtet sieht sich in der zweiten Wochen der Gasthof-Metzgerei Friedrich (ab 5. Februar), wobei Chef Horst Friedrich als Metzgermeister auf gutbürgerliche fränkische Küche aus eigener Metzgerei setzt. Danach kommen das Gasthof Schwarzes Roß (ab 11. Februar) mit regional-fränkischen Spezialitäten, der Gasthof Drei Linden (ab 19. Februar) mit fränkischer, unterstützt durch einen Schuss niederbayrischer und irischer Küche und zum Abschluss vom 26. Februar an der Gasthof Goldener Hirsch mit dem Schwerpunkt Wildkräuterküche.

Kein Brezenball mehr

Auch wenn es im Programm der Brezenwoche inzwischen keinen Brezenball zum Abschluss mehr gibt: Die Brezenwochen sind unverändert beliebt und generationenübergreifend etabliert. „Es gibt viele Jüngere, die sich bei der Brezenwoche einfinden“, freut sich Hans Margraf. „Das ist eine sehr positive Sache“. Die übrigens zu einer interessanten Aufteilung führt. „Ältere kommen schon zu Mittag, Jüngere abends“, stellt Hans Margraf.

Vor allem können die Wirte aber auf ihre Stammgäste bauen. Viele lassen es sich nicht nehmen, alle Stationen zu besuchen. Für diese Gäste gibt es auch wieder ein Gewinnspiel. Jeder, der von allen Wirten auf einer Teilnahmekarte einen Stempel sammeln kann, nimmt an der Verlosung von Essensgutscheinen teil.

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