Überraschung durch Haspo-Rumpfteam

Kaum zu halten war Haspo-Youngster Paul Saborowski (rechts): Insgesamt elf Mal ließ es das 19-jährige Talent im Kasten des TSV Friedberg klingeln. Foto: Peter Kolb Foto: red

Wenn das kein Ausrufezeichen war! Trotz zahlreicher Ausfälle feierte Männer-Bayernligist Haspo Bayreuth seinen ersten Sieg in diesem Jahr – und das ausgerechnet gegen den Tabellendritten TSV Friedberg, der das Hinspiel gegen die damals noch in annähernder Bestbesetzung angetretenen Oberfranken mit 30:26 gewonnen hatte. Am Ende stand nach einer hervorragenden Vorstellung ein hochverdienter 31:26 (18:13)-Heimerfolg.

 
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Nachdem kurzfristig auch noch Torwart Alexander Wittmann mit einer Zyste im Knie absagte und Lars Baldauf krankheitsbedingt tatsächlich passen musste, fehlten den Haspo-Team nicht weniger als acht Spieler. Dennoch war dem Favoriten aus Augsburg von Beginn an der große Respekt vor der aggressiven und wieder einmal offensiv ausgerichteten Bayreuther Abwehr deutlich anzumerken. Immer wieder unterband Haspo den Angriffsfluss der Schwaben oder ergatterte Ballgewinne. So konnten die Gäste die Partie lediglich bis zum 2:2 (5.) ausgeglichen gestalten, ehe Haspo erstmals auch im eigenen Angriff die Schlagzahl erhöhte.

Dabei stachen wieder einmal die Eigengewächse heraus. Die beiden 19-jährigen Paul Saborowski und Yannik Meyer-Siebert (6 von 6 Siebenmetern) übernahmen viel Verantwortung und trafen meist auch noch die richtige Entscheidung. Vor allem Linkshänder Saborowski, der aufgrund der Personalsituation derzeit auch vermehrt auf der für ihn ungewohnten Rückraumrechtsposition ran muss, behielt jederzeit den Überblick und fand neben einigen sehr sehenswerten Einzelaktionen auch immer wieder den richtigen Nebenmann. Einen großen Anteil am souveränen Bayreuther Auftritt hatte zudem der erste 18-jährige A-Jugendspieler Fabio Nicola. Zusammen zeichnete das blutjunge Trio für nicht weniger als 27 der 31 Treffer verantwortlich.

Dementsprechend geriet Außenseiter Haspo auch kein einziges Mal in Rückstand. Vielmehr kaufte man dem TSV bereits in der ersten Halbzeit ein Stück weit den Schneid ab, als man vom 7:5 (14.) bis zum 12:8 (19.) erstmalig deutlicher enteilte. Mit dem recht statisch angelegten Friedberger Angriff hatte man dann auch nur bei einigen, wenigen Einzelaktionen von Spielmacher Peter Haggenmüller (6/1 Tore) oder Rückraumrechts Lukas Aigner (5) leichte Probleme.

Marc Brückner feiert Comeback im Tor

Als Haspo beim Stand von 13:10 (22.) mit Trainer und Comebacker Marc Brückner aber noch einen Trumpf im Tor aus dem Ärmel schüttelte, der sofort einen Siebenmeter gegen Haggenmüller parierte und am Ende auf 13 Paraden (darunter 2 von 2 Siebenmetern) bei nur 16 Gegentreffern kam, wirkte die Pausenführung beim 18:13 sogar komfortabel.

Gewarnt vom spielerischen Einbruch aus dem letzten Gastspiel in Rimpar zog Haspo dann auch weiterhin konzentriert sein Spielkonzept durch. Mit wohl gewählten Würfen im Angriff, einer weiterhin beherzt zupackenden Abwehr und einem wie zu alten Regionalliga-Zeiten haltenden Brückner geriet der Vorsprung nicht mehr auch nur ansatzweise in Gefahr. Über 22:16 (36.) und 27:20 (48.) hatte der Tabellendritte dann sogar noch Glück, nicht vollends unter die Räder der kampfstarken Haspo-Mannschaft zu kommen.

„Ich bin begeistert und sprachlos, was unsere Jungs heute hier gegen ein Spitzenteam der Liga abgeliefert haben“, war Haspo-Trainer Michael Werner nach dem Spiel in der Pressekonferenz mehr als nur angetan und meinte weiter: „Wir haben uns heute für eine super Leistung mit den Punkten belohnt.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Brückner – Schalk (1), Nicola (5), Herrmannsdörfer (2), Tscheuschner, S. Berghammer (1), Rahn, Saborowski (11), Meyer-Siebert (11/6), Y. Berghammer, Goeritz, Luckhardt.

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