Trockenheit Kartoffelernte mit Staubmaske

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Die Kartoffelernte bei dem Losauer Landwirt Andreas Freyberger ist wegen der Hitze heuer schlechter ausgefallen. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

LOSAU. Der heiße Sommer machte den Landwirten in der Region zu schaffen. Auch für den Losauer Landwirt Andreas Freyberger, der seit 1995 sein Kartoffel-Geschäft intensiv ausgebaut hat, hatte dieses Jahr Einbußen bei der Ernte.

 
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Auf rund fünf Hektar baut der 63-Jährige zwölf Sorten Kartoffeln an. „Drei frühe Sorten, Salatkartoffeln, mehlige und vorwiegend festkochende Kartoffeln“, zählt er auf. Durch die lange Trockenheit weisen die Knollen in diesem Jahr vermehrt Druckstellen auf, hat er festgestellt. Es habe zwar ab und zu geregnet, aber es hätte eher einen langsamen Landregen gebraucht, um eine ausreichende Bewässerung zu haben, sagt er. Von einem Kollegen aus der Wunsiedler Gegend weiß er, dass er seine Felder gewässert hat. Aber das kam für Freyberger nicht in Frage. Außerdem hätte er dafür eine wasserrechtliche Erlaubnis gebraucht. „1976 und 2003 gab es auch solche Trockenperioden“, sagt Freyberger, „die kommen halt immer mal wieder.“

20 bis 30 Prozent weniger

Rund vier Wochen dauerte die Ernte, die Ende August begonnen hat. Zu dritt waren sie im Einsatz. Bei einer normalen Ernte sind es zwischen 450 und 550 Doppelzentner pro Hektar, so der Landwirt. Heuer waren es 20 bis 30 Prozent weniger. Vergangenes Jahr war besonders ertragreich, etwa doppelt so viel wie heuer, sagt er. „Die Größe der Knollen war wie immer, aber die Pflanzen hatten wesentlich weniger Kartoffeln angesetzt“, so der Landwirt weiter. Und sie mussten sich beeilen mit der Ernte, denn Erdschnecken und Drahtwürmer hatten sich verstärkt ins Erdreich gewühlt und an die Knollen rangemacht. „Die Kunden müssen heuer eben tiefer schälen“, sagt Freyberger und zeigt Knollen, die Wurmstellen aufweisen. Die Qualität lasse halt teilweise zu wünschen übrig.

Handel wird Preise anheben

Wird sich diese Ernte beim Preis bemerkbar machen? Nein, sagt Freyberger, bei ihm nicht, er habe ja schon immer einen etwas höheren Preis als der Handel. „Ich fahr ja selber auf Märkte und habe Privatkunden, da ist es etwas teurer“, sagt er. Er kann sich aber vorstellen, dass der Handel für Kartoffeln und deren Produkte – zum Beispiel Kloßteig – die Preise anhebt.

Ein weiteres Problem, das in diesem Jahr aufgetreten ist, sei das verstärkte Auftreten des Kartoffelkäfers im Frühjahr gewesen. „Die haben die Blätter gefressen und das hat sich dann natürlich auf die Assimilation ausgewirkt“, sagt Freyberger.

Boden war sehr trocken

Der Landwirt dokumentiert genau, wie viel Regen jedes Jahr fällt. Er zeigt auf einen großen Kalender in der Scheune, wo er die Daten des Regenmessers einträgt. Im Juli waren es 26 Liter, im August 51 Liter pro Quadratmeter, hat er notiert. Normal sind es rund 100 Liter pro Quadratmeter. Und das große Unwetter Mitte Juni habe auch nicht viel gebracht. „Das Wasser, das da runter kam, ist ja einfach nur durchgelaufen, weil der Boden so trocken war“, sagt Freyberger.

Und auch bei der Ernte hat ihnen diesmal die Trockenheit schwer zu schaffen gemacht. Landwirt Andreas Freyberger zeigt auf einen Karton mit Atemschutzmasken. „Die mussten wir aufsetzen, sonst war das nicht auszuhalten.“

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