Trickbetrüger schlagen zu Fünfstelliger Eurobetrag von Senior aus Kulmbach erbeutet

red
Symbolfoto: Jan-Philipp Strobel/dpa Foto: red

KULMBACH. Einen fünfstelligen Eurobetrag ergaunerten laut Polizeimeldung am Dienstag bislang Unbekannte mit dem sogenannten „Enkeltrick“ bei einem betagten Ehepaar im Kulmbacher Stadtteil Mangersreuth. Beamte des Fachkommissariats der Kripo Bayreuth ermitteln und suchen nun Zeugen. Die oberfränkische Polizei warnt erneut eindringlich vor dieser Betrugsmasche.

 
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Beim sogenannten Enkeltrick nutzen die Täter die Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft der meist älteren Menschen aus, indem sie in den Telefongesprächen geschickt ein Verwandtschaftsverhältnis vorgaukeln. Sobald eine gewisse Vertrauensbasis geschaffen ist, täuschen die Betrüger beispielsweise eine erfundene Notlage oder dringende Investition vor, für die sie umgehend eine größere Geldsumme brauchen. Er vor Kurzem hatte die Polizei davor gewarnt, dass Betrüger mit dieser Masche gerade in Kulmbach ihr Unwesen treiben.

Hohe Geldsumme bei der Bank abgeholt

So passierte es am Dienstag auch dem betagten Ehepaar im Erlenweg. Das berichtet nun das Polizeipräsidium Oberfranken. Um die Mittagszeit täuschte eine Anruferin dem Bewohner geschickt vor, die Cousine seiner Frau zu sein und gab schließlich an, für einen Immobilienkauf dringend einen größeren Geldbetrag zu brauchen.

Der hilfsbereite Senior sagte der falschen Verwandten die finanzielle Unterstützung zu und holte gegen 13.30 Uhr von einer Bankfiliale die Geldsumme ab. Nach weiteren Telefonaten klingelte um zirka 15.30 Uhr ein unbekannter Mann an der Haustüre des Ehepaars, und der Bewohner übergab ihm das Geld in einem Kuvert. Am Abend erfuhren Angehörige von den Geschehnissen und der Betrug kam ans Licht.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben:

  • etwa 40 Jahre alt
  • sprach mit keinen hiesigen Dialekt
  • trug eine Jacke mit der Kapuze über dem Kopf

Die Kripobeamten bitten um Mithilfe und fragen:

  • Wer hat am Dienstagnachmittag, insbesondere um zirka 15.30 Uhr, einen Mann, auf den obige Beschreibung passen könnte, im Erlenweg beobachtet?
  • Wer hat verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge im Erlenweg oder den umliegenden Straßen gesehen?
  • Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen könnten?

Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Bayreuth unter der Telefonnummer 0921/5060 in Verbindung zu setzen.

Die Oberfränkische Polizei gibt Tipps zum Umgang mit dubiosen Anrufern, die sich als Verwandte ausgeben und nach Geld fragen:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
  • Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
  • Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, beispielsweise nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110.

Weitere Tipps und Informationen zum Thema finden Sie auch in der kostenlosen Broschüre „Der Goldene Herbst“ bei allen Polizeidienststellen sowie im Internet bei polizei-beratung.de.

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