Triathletin Anne Haug greift wieder an

Von Frank Übelhack und
Einen neuen Anlauf nimmt Anne Haug: Die Bayreuther Triathletin vollzog einen Trainerwechsel, erhofft sich nun von Brett Sutton einen Motivationsschub. Foto: Archiv/Imago Foto: red

Ihr zweiter Olympia-Start endete mit einer Enttäuschung und einem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Anne Haug gab nach dem 36. Platz in Rio de Janeiro nur wenige Interviews. Die 34-jährige Bayreutherin machte sich Gedanken über ihre Karriere. Nun gibt es positive Nachrichten von der besten deutschen Triathletin der vergangenen Jahre.

 
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Nur Ende Oktober suchte Haug nochmals den sportlichen Wettstreit: Beim Frankfurt-Marathon feierte sie ein gelungenes Debüt auf der 42,195 Kilometer langen Laufstrecke und holte den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Ihre Zeit von 2:36:13 Stunden war aus einem weiteren Grund bemerkenswert: Denn auch die Dominatorin der vergangenen Jahre auf der Olympischen Triathlon-Distanz, Gwen Jorgenson, lief kurz darauf zum ersten Mal einen Marathon. In New York blieb die Amerikanerin in 2:41:01 Stunden aber deutlich über Haugs Zeit. Für die Bayreutherin wohl auch ein Signal, dass es zu früh für ein Karriereende ist. Sie trainierte weiterhin und kam nun zu einer Entscheidung. Auf ihrem Facebook-Profil verkündete die Bayreutherin: „Nach den Olympischen Spielen habe ich lange überlegt, ob, wo und wie ich weitermachen möchte. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich noch Kraft und Lust habe, Triathlon zu betreiben.“

Neuer Kapitel in der Karriere

Ein neues Kapitel in ihrer Karriere schlägt sie dennoch auf, sie entschloss sich zu einem Trainerwechsel. Ab sofort vertraut sie auf Brett Sutton und Perry Agass. Gerade der Australier Sutton ist weltweit einer der erfolgreichsten Triathlon-Trainer. Seine Athleten holten regelmäßig Medaillen bei großen Wettbewerben. So hatte Brett „The Doc“ Sutton entscheidenden Anteil an den Olympia-Siegen der Australierin Emma Snowsill (Peking 2008) und der Schweizerin Nicola Spirig (London 2012 und Silber in Rio 2016). Auch die vierfache Ironman-Hawaii-Siegerin Chrissie Wellington (England) vertraute auf Sutton. Der Australier ist bekannt für unorthodoxe Trainingsmethoden. Der 56-Jährige sieht Triathlon nicht als Sport an, in dem drei unterschiedliche Teildisziplinen hintereinander absolviert werden müssen, sondern als eine für sich stehende Sportart. Zudem gilt er als Topmotivator, der seine Athleten mit viel Selbstvertrauen ausstattet.

Einen Jahresplan für Haug gibt es allerdings noch nicht. Etwa zwei Wochen vor dem Start der Welt-Triathlon- Serie auf der Kurzdistanz, die Haug 2012 als Vize-Weltmeisterin beendet hatte, weiß die Bayreutherin nicht, welche Wettkämpfe sie bestreiten wird. Ihre Konzentration liegt voll auf dem Training, öffentliche Wasserstandsmeldungen über mögliche Starts oder weitere Veränderungen gibt sie nicht ab. So schließt Haug auch ihren Facebook-Post mit den Worten: „Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich bereit hält.“

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