Auf den umliegenden Hängen hatten die freiwilligen Helfer Tausende von Wachslichtern im Schnee verteilt. Während des Jahres waren fleißig Kerzenreste gesammelt und zwischen den Feiertagen zu Lichtern eingeschmolzen worden. Während der letzten Betstunde wurden auch die letzten Lichter entzündet und die Dunkelheit senkte sich still über das Tal. Es war dies der Augenblick, in dem viele an der Auffahrt zur Bundesstraße 2 den herrlichen Blick über den Ort und seine Umgebung genossen.
Aus Obertrubach war der Straßenverkehr für eine Weile verbannt. In feierlicher Ruhe strahlten die Häuser im Kerzenschein und zauberten eine besondere Stimmung in den Ort. Der beleuchtete Kirchturm und geschmückte christliche Symbole boten ein malerisches Bild.
Als sich im Dorfzentrum die Menschen zur Lichterprozession formierten und Pfarrer Werner Wolf, begleitet von Gläubigen mit Lichtern, das Allerheiligste durch den Ort trug, waren viele Besucher sehr gerührt. Die Gäste vor allem aus den Regionen Bayreuth und Nürnberg/Fürth beobachteten gebannt das Schauspiel.
Richard Norman aus Nürnberg sagte: „Ich war letztes Jahr schon hier und habe jetzt noch Freunde mitgebracht. Für mich ist es einfach wichtig, Tradition zu leben und zu erleben.“ „Wir sind beeindruckt von der Liebe zum Detail und von der Atmosphäre“, meinte eine Frau von einer vierköpfigen Besuchergruppe aus Schnabelwaid auf dem Weg hinab ins Dorf.
Gäste aus Hummeltal zeigten ihren Freunden aus Koblenz, was die Ewige Anbetung bedeutet. „Solche vollen Kirchen und eine so große Beteiligung finden wir bei uns nicht mehr“, waren die Gäste beeindruckt.
Begeisterung war immer wieder zu spüren bei der Lichterprozession, wie sie Pfarrer Wolf zelebrierte. Der religiöse Schwerpunkt des Tages wird bewahrt, die Tradition gepflegt und Kommerz vermieden. Nach Abschluss der Prozession und der Fahnenparade der Vereine lud die Gemeinde die Helfer und Ehrengäste zum Zusammensein.
Bürgermeister Markus Grüner dankte den Ehrengästen und Pfarrer Werner Wolf für die würdige Feier. Er vergaß auch die vielen fleißigen Helfer nicht, ohne die das Fest nicht möglich wäre. Die Feuerwehren hätten in bemerkenswerter Professionalität und Umsicht die Auto- und Publikumsströme gelenkt.
Nach ihrer Schätzung hat sich die Besucherzahl nochmals erhöht. Funk- und Fernsehteams haben mit ihren Beiträgen den Namen Obertrubach in die Welt getragen.