Tomaten-Anbau: Bald geht's los

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Tomaten sollen künftig in Feulersdorf angepflanzt und später von Nürnberger Gemüsebauer vermarktet werden. Foto: Scherzer Gemüse Foto: red

Der Markt Wonsees und die Gemüsebauern aus dem Nürnberger Knoblauchsland stehen vor einem weiteren, wichtigen Schritt: Der Gemeinderat entscheidet am Mittwoch über den Bauantrag für ein so noch nie dagewesenes Gewächshaus-Projekt an der A 70.

 
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Der Genehmigung durch den Gemeinderat dürfte kaum mehr eine größere Hürde darstellen.   Kommunalpolitiker und Bürger wurden im Vorfeld ausführlich über das Vorhaben informiert. Ein Gewächshaus für den Tomatenanbau ohne Erde soll sechs Meter hoch, 400 Meter lang und 300 Meter breit werden.

Feulersdorf schlägt Fesselsdorf

Ursprünglich sollte das Bauvorhaben nicht im Wonseeser Ortsteil Feulersdorf entstehen, sondern im Nachbarort Fesselsdorf, der zur Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels gehört. Wegen des Widerstands der Einheimischen wechselten die Investoren Stefan Scherzer und Fritz Boss in das nicht einmal zwei Kilometer entfernte Feulersdorf im Landkreis Kulmbach.

Großflächiger Gemüseanbau

Dort nahm man die Pläne wohlwollend auf. "Wir mussten den Ball nur aufnehmen. Die Zustimmung unter unseren Bürgern ist sehr, sehr breit", sagt Bürgermeister Andreas Pöhner, der in dem großflächigen Gemüseanbau einen Nutzen für die Region sieht. Denn schließlich sollen mindestens 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Die ersten Bewerbungen aus der Umgebung von Wonsees seien schon eingegangen. "Und wo Arbeitsplätze sind, da lässt man sich gerne nieder." Die Vorteile machten nicht an der Gemeindegrenze halt. Daher profitiere genauso das Weismainer Gebiet, wenn dort zum Beispiel Bauplätze geschaffen werden.

Wasserversorgung und Naturschutz auf Prüfstand

Die nötigen Flächen, rund 15 Hektar, haben die Gemüsebauern mittlerweile gekauft. Die Abstimmungsgespräche mit dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde haben bereits begonnen. "Wir haben aber noch nicht alle Unterlagen da", erklärte der zuständig Sachbearbeiter Lars Peetz. Knackpunkte dürften die öffentliche Wasserversorgung, der Naturschutz und das Versickern des Niederschlagswassers sein. Durch das Kunstlicht seien voraussichtlich keine Beeinträchtigungen für Autofahrer zu erwarten. "Man hat uns versichert, dass alles verdunkelt wird."

Auf dem Gelände sind etwa ein Blockheizkraftwerk, eine Gasheizung und drei Wasserbecken geplant. Außerdem sollen Wohnungen für die Arbeitskräfte entstehen. Die Zufahrt könne über die Kreisstraße erfolgen, so Pöhner. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung sind weder ein Bebauungsplan noch eine Flächennutzungsplanänderung erforderlich. Denn es handle sich um ein Vorhaben im Außenbereich.

Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen

Zum Zeitplan sagte der Bürgermeister: "Die Wunschvorstellung wäre, dass Ende März, Anfang April mit den Bauarbeiten begonnen werden kann." Im Juli, August sollten die Gewächshäuser gebaut werden. Die Bauzeit beträgt Pöhner zufolge ein halbes Jahr. "Ein straffes Programm, aber die Zielsetzung ist, dass alles noch in diesem Jahr in Betrieb geht."

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