Tod einer jungen Mutter

Von Alina Steffan

Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 7. Februar 1968 berichteten wir unter anderem vom mysteriösen Tod einer 19-jährigen Mutter und darüber, wie die winterliche Kälte ein paar Bayreuther auf dumme Gedanken gebracht hatte.

 
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Das Amtsgericht Bayreuth erließ damals Haftbefehl gegen einen 25-jährigen Kemnather, der in Verdacht stand, mit dem Tod seiner Ehefrau zu tun zu haben. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 7. Februar 1968 berichtete, war die 19 Jahre alte Ehefrau am 23. Januar desselben Jahres von ihrem Ehemann tot aufgefunden worden. Die Todesursache war unklar.

Der Mann hatte einen Arzt verständigt, der den Tod, nicht aber die Todesursache hatte feststellen können. Der Arzt rief die Polizei und die wiederum veranlasste eine Obduktion. Doch auch die ergab keine Hinweise auf die Todesursache der jungen Mutter dreier Kinder.

Die junge Familie hatte in der Vergangenheit zahlreiche Probleme gehabt und war immer wieder durch Auseinandersetzungen aufgefallen. Auch die Tatsache, dass die Tote mit 16 Jahren und unverheiratet bereits schwanger geworden war, hatte im Ort für Gerede gesorgt.

Der Ehemann verstrickte sich bei seiner Befragung durch die Polizei in Widersprüche, weshalb er schließlich festgenommen wurde. Der Verdacht des Totschlags oder der Beihilfe zum Totschlag standen im Raum. Die Ermittlungen liefen weiter.

Die Verstorbene wurde in ihrer Heimatgemeinde Goldkronach unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit beerdigt. Pfarrer Helmut Münze richtete sich bei seiner Ansprache an die gesamte Gemeinde: „Das ist ein Fall, der uns alle angeht! Aber haben wir getan, was wir hätten tun sollen? Wo wir die Not hätten mittragen müssen, haben wir gepasst und durch unbedachte Worte das Leid nur vergrößert.“

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier, dass sich nur wenige Architekten für die Mainüberdachung interessierten. Nachdem die Stadt einen Wettbewerb für dieses Großbauprojekt am Hohenzollernring ausgeschrieben hatte, reagierten gerade einmal 14 Architekten und forderten die entsprechenden Unterlagen bei der Stadt an. Dort ging man davon aus, dass sich weit weniger letzten Endes an dem Wettbewerb beteiligen würden. Oberbürgermeister Hans Walter Wild drückte sein Bedauern aus und hoffte, dass sich noch ein paar mehr Interessenten melden würden.

Des Weiteren berichtete der Kurier davon, dass das kalte Wetter offenbar einige Diebereien begünstigte. In einem Bayreuther Betrieb wurde beispielsweise Arbeitskleidung gestohlen. Andernorts meldete ein Hausmeister den Diebstahl seiner Lederjacke, nachdem er sie beim Straßenkehren auf einem Trafohäuschen abgelegt hatte. Und eine Hausfrau beobachtete, dass ihr Kohlevorrat im Keller immer kleiner wurde. Ihrer Meinung nach waren in den vergangenen Tagen rund zwei Zentner Briketts und zwei Bündel Holz ohne ihr Zutun verschwunden.

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