Tipps vom Medi-Trainer für den Gegner

Von und Florian Kirchner
Immer wieder treten andere Spieler des Medi-Teams in den Vordergrund. Zum Sieg in Frankfurt leistete Kyan Anderson (in gelb) einen entscheidenden Beitrag, indem er in der zweiten Halbzeit 18 Punkte sammelte. Foto: Eibner-Pressefoto Foto: red

Es wirkt wie ein Rückschritt in der Reihe der Testspiele, wenn Medi Bayreuth drei Tage nach dem 75:61-Sieg beim letztjährigen Bundesligadritten Skyliners Frankfurt nun am Samstag um 19.30 Uhr beim BBL-Absteiger Mitteldeutscher BC gastiert. Trainer Raoul Korner verspricht sich aber auch von dieser Partie eine Herausforderung ganz eigener Art.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Ich habe dem MBC ein Video von uns geschickt, damit er sich gezielt auf uns vorbereiten kann“, erklärt der Coach. „Ich möchte auf einen Gegner treffen, der uns die Dinge wegzunehmen versucht, die wir schon gut machen.“ Aus nahe liegenden Gründen seien solche Tipps für den Gegner in Tests mit Ligarivalen weniger zu empfehlen. Dem MBC traut Korner aber zu, die Erkenntnisse auf ähnlich hohem Niveau umzusetzen: „Das ist keine typische Zweitliga-Mannschaft“, sagt er über den Absteiger, der mit dem klaren Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs in die Pro A geht.

Viel Erstliga-Erfahrung im MBC-Team

Dafür hat man in Weißenfels nicht nur mit US-Aufbauroutinier Marcus Hatten (35) und Flügelspieler Dominique Johnson bewährte Kräfte aus dem letztjährigen Kader gehalten, sondern auch Spieler mit BBL-Erfahrung dazu geholt: Aus Ungarn kehrte der serbische Publikumsliebling Djordje Pantelic auf die Centerposition zurück, der kampfstarke Spielmacher Achmadschah Zazai kam aus Gießen, und der Deutschamerikaner Sergio Kerusch (früher Bremerhaven) sieht beim MBC die Chance zu einem Neubeginn seiner Laufbahn nach einjähriger verletzungsbedingter Pause. Die meisten Punkte im Team des erst 33 Jahre alten montenegrinischen Trainers Igor Jovovic verspricht man sich aber von Andrew Warren. Der 28-jährige US-Scharfschütze kam vom Kosovo-Meister Sigal Pristina, nachdem er in der ersten Hälfte der vergangenen Saison bei Parnu Sadam in Estland starke 25,6 Zähler pro Spiel in der Baltic League gesammelt hatte.

Positive Trends setzen sich fort

Raoul Korner erwartet eine Fortsetzung des positiven Trends, nachdem er auch das Spiel in Frankfurt als Schritt nach vorn bewertet: „Wir haben die Punkte, die wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt – vor allem in der Verteidigung. Die Abstimmung wird immer besser.“ Es habe sich bemerkbar gemacht, dass der Vormittag trainingsfrei geblieben war: „Da war gleich mehr Spritzigkeit zu sehen, die Abwehr war schneller auf den Beinen.“

Zudem verstärkte sich der Eindruck, dass immer wieder andere Spieler aus seiner Mannschaft in der Lage sind, ein Spiel zu prägen: „Ich habe immer gesagt: Der Star ist das Team. Und das ist ein Indiz dafür.“ Die Ergebnisse haben in Testspielen für den Medi-Coach „nicht oberste Priorität“, aber in diesem Fall verrät er einen ganz eigenen Blick auf diesen Aspekt: „In drei Jahren Braunschweig habe ich gefühlte 97 Mal gegen den MBC gespielt und nur ein einziges Mal gewonnen – in Testspielen nie!“

Autor

Bilder