Tigers winkt Platz in der DEL2

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Spielen die Bayreuth Tigers doch weiterhin in der DEL2? Die Chancen erscheinen gar nicht schlecht. Foto: red Foto: red

Knapp sechs Wochen nach dem sportlichen Abstieg aus der DEL2 durch eine 1:4-Niederlage im Playdown-Spiel bei den Tölzer Löwen können die Bayreuth Tigers plötzlich wieder auf den Klassenerhalt in der zweithöchsten Spielklasse hoffen. Ursache dafür ist der freiwillige Rückzug des Vizemeisters SC Riessersee, der am Mittwochnachmittag sogar manchen Insider überrascht hat.

 
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Bekannt wurden die großen finanziellen Schwierigkeiten des Traditionsvereins aus Garmisch-Partenkirchen durch einen offenen Brief seines Geschäftsführers Udo Weisenburger. Seit seinem Einstieg beim SCR im Jahr 2015 habe er demnach schon alljährlich sechsstellige Beträge zuschießen müssen, um die Lizenz für die folgende Saison zu retten: „Mit der aktuell abgelaufenen Saison habe ich insgesamt rund 1,5 Millionen Euro meines Privatvermögens in den SC Riessersee gesteckt und zudem persönlich gebürgt für den gesamten Spielbetrieb bei der Liga.“

Verantwortlich für die großen Löcher im Etat macht Weisenburger seinen Vorgänger als Geschäftsführer, Ralph Bader. Seit dessen Kündigung Anfang 2017 gerichtlich bestätigt worden ist, seien weitere „unzählige Altlasten“ aufgetaucht. Damit sei nun ein Punkt erreicht, „bei dem weder mein Unternehmen nochmals Geld in den SC Riessersee stecken kann, noch mein Privatvermögen ausreicht, um das SCR-Loch zu stopfen“. Er hoffe nun auf eine Möglichkeit, den Spielbetrieb in der Oberliga fortzusetzen.

Entscheidung liegt nur bei den Tigers

„Sehr überrascht“ von dieser Entwicklung zeigte sich der Geschäftsführer der Bayreuth Tigers, Matthias Wendel. Noch am Vortag habe er mit DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch gesprochen: „Er sagte sogar noch ausdrücklich, dass niemand für die kommende Saison wackelt.“ Nachdem ohnehin vorgesehen gewesen sei, Lizenzunterlagen nicht nur für die Oberliga einzureichen, sondern auch für die DEL2, könne man jetzt aber relativ gut reagieren: „Wir reichen die Unterlagen innerhalb der nächsten Woche fristgerecht ein und können dann in Ruhe überlegen und mit den Sponsoren sprechen, ob wir die Möglichkeit wahrnehmen“, sagt Wendel.

Die Entscheidung liege allein bei den Tigers selbst: „Genau genommen, sind wir nicht einmal Nachrücker. Wir sind vielmehr noch immer formell Mitglied im Kreis der 14 Zweitliga-Clubs. Mit Aufsteiger Deggendorf waren es 15, aber ohne den SC Riessersee sind es nun wieder 14. Wir müssen also gar nicht neu lizenziert werden, sondern es erfolgt nur eine Überprüfung der Lizenz.“ Bis eine Entscheidung getroffen ist, rechnet Wendel mit einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen.

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